Peter Nikol in seinem Element – und die Böhringer Musiker spielen mit Bravour. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Stücke aus den vergangenen 25 Jahren verzaubern mit Peter Nikol und viel Können das Publikum

Die Böhringer Musiker haben ihrem Dirigenten Peter Nikol zum Abschied ein wunderbares Geschenk gemacht: Alle 53 Akteure auf der Bühne – einschließlich des musikalischen Leiters – gaben nochmals ihr Bestes und sorgten für ein grandioses Finale.

Dietingen-Böhringen (kw). Die Begeisterung im Publikum war riesig. Die vielen Besucher genossen die abwechslungsreiche musikalische Reise durch die 25-jährige Ära unter der Stabführung von Peter Nikol. Dieser hatte für diesen Anlass insgesamt acht Werke ausgewählt. Es waren Stücke, die Nikol mit seinen Musikern im vergangenen Vierteljahrhundert aufgeführt hat.

Auf die Böhringer Musiker wartete an diesem denkwürdigen Nachmittag ein großes Arbeitspensum. Zur normalen Anspannung vor einem Konzert spielten diesmal besondere Emotionen zusätzlich eine Rolle. Das galt für die Aktiven wie auch für den Dirigenten. Doch trotz dieser Stresssituation meisterten alle diese ganz besondere Herausforderung mit beeindruckender Bravour.

Der stellvertretene Vorsitzende des Blasmusikkreisverbands Rottweil-Tuttlingen, Werner Eble, schwärmte bereits vor der Pause, als er die Ehrungen vornahm: "Kompliment an euch Musiker für den ersten Teil, die Stücke habt ihr mit viel Feingefühl und reichlich Interpretationskraft vorgetragen." So werteten zweifelsohne auch die anderen Zuhörer den Auftritt der Gastgeber.

Nach dem Auftakt mit der "Kleinen Ouvertüre" von Anton Sollfelner brillierten die Böhringer Musiker in der gefälligen, aber ebenso anspruchsvollen Ouvertüre zur Operette "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé in einer Bearbeitung von Hans Klimt. Sauber und weich blies Robin Nikol das Trompetensolo.

Das Werk "La Storia" von Jacob de Haan – Filmmusik ohne eine eigene Geschichte in Anlehnung an den großen Filmmusikkomponisten Ennio Morricone – interpretierten die Musizierenden auf der Bühne als "Geschichte einer besonderen Beziehung zwischen Dirigent und Kapelle", wie die beiden Ansagerinnen Annette Koch und Johanna Beiter erklärten.

Sämtliche Register in puncto Klangvielfalt zogen die Gastgeber beim zweiten Höhepunkt im ersten Part, dem Musical-Arrangement "Selections from the musical ›The Phantom Of The Opera‹" von Johann de Meij. Nikol und seine Musiker zauberten dabei ein imposantes musikalisches Bühnenbild zur Geschichte von Liebe, Eifersucht, Ruhm und Rache.

Zusammen mit dem Gesangverein Böhringen und dem Kirchenchor Deilingen hatte Nikol dieses Stück vor vielen Jahren in der Schlichemtalhalle schon einmal aufgeführt.

Mit zwei Kompositionen von Manfred Schneider wandte sich die Kapelle nach der Pause der Unterhaltungsmusik zu. Nach dem Swing angehauchten "Henry Mancini Portrait" – dieses Stück trugen Nikol und seine Musiker beim ersten gemeinsamen Konzert 1994 vor – folgte das Medley "Rock Highlights" mit fetzigen Rock-Melodien.

Beim Medley "Pur in" überzeugte der Deilinger Alexander Schätzle als Sänger. Einen fulminanten Schlusspunkt setzten die Böhringer Musiker mit dem Blasmusikarrangement zur Tanzshow "Lord Of The Dance".

Ohne Zugaben durften Nikol und seine Musiker nicht aufhören. Dann legte Peter Nikol den Taktstock zur Seite. Die Zeit in Böhringen war endgültig vorbei.