Ernst Krebs Archiv-Foto: Weisser Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Familien- und Vereinsmensch stirbt im Alter von 65 Jahren / Motor für ehrenamtliche Aktionen

Dietingen-Böhringen. Große Trauer und Bestürzung herrschen in Böhringen: Mit dem Tod von Ernst Krebs verliert die Gesamtgemeinde einen herausragenden und leidenschaftlichen Verfechter des bürgerschaftlichen Engagements. Mit seinen unermüdlichen Bemühungen um den Breitensport an Schulen sowie in verschiedenen Vereinen hat sich der im Alter von 65 Jahren Verstorbene über die Gemeindegrenzen hinaus verdient gemacht.

Nicht nur im Sport, auch in gesellschaftlichen und kommunalpolitischen Bereichen war Ernst Krebs – er war bis zu seiner Pensionierung bei der Telekom beschäftigt – ein Motor für viele ehrenamtliche, zeitaufwändige Aktionen. Vereinsarbeit sah der gebürtige Markgräfler nicht als lästige Pflicht, sondern als bedeutende, gesellschaftliche Aufgabe an. Und diese Einstellung lebte er mit einem unbändigen Willen vor. Trotz schwerer Krankheit arbeitete der begeisterte Hobbywanderer noch bis in den Sommer hinein an seinem letzten großen Projekt: der Kartierung der Wanderwege in der Gesamtgemeinde Dietingen. Im Juli wurde das Wanderwegenetz im Rahmen einer Feier vorgestellt und seine Arbeit von Landrat Wolf-Rüdiger Michel und Bürgermeister Frank Scholz gewürdigt.

Krebs stellte sich nie in den Mittelpunkt. Viel lieber wirkte er im Stillen. Und er vergaß nie seine Helfer und Unterstützer. Der dreifache Familienvater war ein Teamplayer. Ortsteilverbindende Ideen und Gedanken standen über seinen Aktionen und hatten für ihn – der durch den Beruf in die schwäbische Region kam – große Bedeutung. So war das Multiorganisationstalent auch bei der Ausweisung des 72–Stundenwegs quer durch alle Dietinger Ortsteile federführend gewesen. Die Gründung des Dietinger Lauftreffs im Jahr 1994 ging auf seine Initiative zurück.

Noch vor wenigen Wochen sah man den passionierten Sportler – es ging ihm gesundheitlich schon sehr schlecht – auf seiner geliebten Walking- Runde im Kreise seiner Lauftreff-Familie. Der langjährige und äußerst engagierte Funktionär des Turn- und Sportvereins Böhringen – 2013 folgte die Ernennung zum Ehrenmitglied – forcierte schon vor 23 Jahren die Zusammenarbeit mit dem Turnverein Dietingen im Bereich der Leichtathletik.

Viele Jahre bekleidete der lizenzierte Übungsleiter in beiden Vereinen unterschiedliche Posten in den Bereichen Leichtathletik und Breitensport. Als akribisch arbeitender und bescheidener Vereinsmitarbeiter war der gebürtige Badener bei den Kollegen und Kolleginnen hoch geschätzt. Mit seiner Affinität zu den digitalen Medien und seinem großen Wissen und Geschick in der IT-Materie war der studierte Ingenieur den Vereinen ein wertvoller Helfer.

Ganz wichtig für ihn: Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene zum Breitensport zu bringen. Sehr stark engagierte sich Krebs deshalb im Bereich Deutsches Sportabzeichen. Beim Schulwettbewerb des Württembergischen Landessportbundes erreichte er mit den Schulen aus der Gesamtgemeinde mehrmals vordere Platzierungen. Auch beim Tag des Sports, der alle zwei Jahre in Rottweil ausgerichtet wird, machte er Werbung für das Deutsche Sportabzeichen. Der Sportkreis Rottweil verliert ebenfalls einen bis zuletzt aktiven und gewissenhaften Sportabzeichenprüfer.

Sein ehrenamtliches Engagement ging über den Sport hinaus: Der Sohn eines Weinbauern sowie Land- und Gastwirts gehörte eine Periode dem Ortschaftsrat an. Die Bewirtungsorganisation bei der Halleneinweihung der neuen Schlichemtalhalle – einer großen Veranstaltung – lag in seinen Händen. Der Verstorbene hinterlässt seine Ehefrau, drei Kinder und ein Enkelkind.  Die Trauerfeier findet heute ab 11 Uhr in der Aussegnungshalle auf dem Dietinger Friedhof statt.