Irslingens Ortsvorsteher Klaus Häsler (links) und Revierförster Anton Schneider (rechts) schätzen das große Engagement von Albert Willi (Mitte) für die Pflege des Waldlehrpfads und des Grillplatzes im Zehntbrunnenwäldle. Fotos: Weisser Foto: Schwarzwälder Bote

Waldlehrpfad: Dank großem Engagement vieler Bürger ist der Weg zu beliebtem Ausflugsziel geworden

Für einen ausgedehnten Spaziergang im Schatten von Bäumen, bei dem man nebenbei noch recht interessante Informationen zu den einzelnen Arten erhält, bietet sich der Waldlehrpfad in Irslingen an.

Dietingen-Irslingen (kw). Seit zehn Jahren gibt es im Dietinger Teilort den Waldweg im Zehntbrunnenwäldle. Er wurde im Rahmen der erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" von engagierten Bürgern geschaffen. Die Anlage des Themenwanderwegs lag damals in den Händen des Arbeitskreises vier unter Leitung von Förster Anton Schneider. Neben Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins waren Albert Willi, Werner Seeburger, Hubert Würtenberger und Siegfried Bihl federführend dabei.

"Grüngestaltung und Entwicklung – das Dorf in der Landschaft" – so hatte man das Themengebiet überschrieben. Eine Einrichtung zu schaffen – neben dem Pfad gibt es dort am Waldrand noch einen in Eigeninitiative angelegten Grillplatz – sei aber nur das eine. Doch als fast noch wichtiger erachte er es, dass sich Bürger für die spätere Unterhaltung solcher Anlagen fänden, erklärt Ortsvorsteher Klaus Häsler bei einem Rundgang durch das Zehntbrunnenwäldle.

Sofort fällt der Name Albert Willi. Dieser pflege den Weg seit seinem Anlegen mit viel Herzblut, lobt Häsler: "Das ist eigentlich sein Projekt und für uns ein richtiger Glücksfall." Das ganze Jahr sei der rührige Rentner dort anzutreffen. Er mähe das Gras, schneide Äste zurück, erneuere Pflanzen, tausche Pfosten und Schautafeln aus oder beseitige Fahrspurgräben. Zudem pflege Willi zusammen mit seiner Frau Trude noch weitere Grünflächen im Ort.

Der Waldlehrpfad beginnt neben dem Grillplatz. Das kleine Waldstück wurde nach dem Reparationshieb durch die Franzosen nach Kriegsende wieder aufgeforstet. Die später vom Land gezahlte Entschädigung sei in den Bau des Irslinger Schulhauses geflossen, berichtet der Ortsvorsteher nebenbei. Beim kleinen Rundweg macht man Bekanntschaft mit den in der Region vorkommenden Baumarten und Waldpflanzen – von der Douglasie bis zur Vogelkirsche.

Richtig stolz sind Förster Schneider und Willi, dass dort auch noch eine Gruppe von Ulmen wächst. Dieser Baum sei fast ausgestorben, erzählt Schneider. Ein Insektenhotel fehlt auf dem Rundweg auch nicht. An einer Station kann man an den Jahresringen des Holzes Rückschlüsse auf den Standort der geschlagenen Bäume ziehen. In einem kleinen Tümpel – ebenso an der Strecke – fühlt sich die Gelbbauchunke wohl.

Tritt man nach zurückgelegtem Weg wieder aus dem Wäldchen aus, eröffnet sich dem Spaziergänger ein herrlicher Blick auf die Schwäbische Alb. Schneider hat die Schautafeln mit informativen und zugänglichen Texten und Bildern versehen. Zu lesen ist auch manch lustige Anekdote. Roland Zapatka hat die Schaubilder in Plexiglas eingeschweißt.