40 Anwesende stellen die Weichen zur Gründung eines Bürgervereins in Irslingen. Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Perspektiven im Alter für ein Verbleiben in Irslingen / "Loser Haufen" benötigt straffe Struktur

Irslingen ist bei seinen Bestrebungen, den Bürgern auch im Alter Perspektiven für ein Verbleiben im Ort bieten zu können, ein Stück vorangekommen. In der Bürgerversammlung in der Waidbachhalle wurden die Weichen zur Gründung eines Bürgervereins gestellt.

Dietingen-Irslingen (kw). Nach Auswertung der ausgelegten Fragebögen und einer weiteren Beratungsrunde im Koordinationskreis soll der Verein, so ist es geplant, am Freitag, 18. September, aus der Taufe gehoben werden. Aus einem "losen Haufen" (bisheriger Koordinationskreis) entsteht dann ein handlungsfähiger Zusammenschluss von Personen in der Rechtsform eines eingetragenen und gemeinnützigen Vereins.

Es werde ein Dach über dem Kopf benötigt, eine zukunftsfähige Einrichtung sei erforderlich, die allen Platz biete, bekräftigte Regina Lino Roeßle, die stellvertretende Vorsitzende des Irslinger Kirchengemeinderats St. Martin.

Zwei Alternativen seien in Frage gekommen, verriet sie den 40 Anwesenden. Entweder ein selbständiger Verein oder ein Verein, zwar ebenfalls auf eigenen Füßen, aber mit Anbindung an die örtliche Kirchengemeinde. Die Mitglieder im Koordinationsausschuss bevorzugten, so wurde berichtet, nach reiflicher Überlegung eine Anbindung an die Kirche.

Die Gründe: Bei dieser Konstellation könne der Verein von der Kirche Unterstützung in Rechtsfragen, bei der Weiterbildung von Personal wie auch in Finanzierungsangelegenheiten bekommen. Lino Roeßle stellte aber sofort klar: "Der Verein untersteht nicht dem kirchlichen Weisungsrecht und erhält auch keine Zuschüsse von der Kirchengemeinde." Die Kirche wolle sich nicht aufdrängen, betonte sie.

Lino Roeßle klärte auf Nachfrage auf: Die Zugehörigkeit zur Kirche sei nicht Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Verein. Einzige organisatorische Bedingung: Zwei Mitglieder aus der Vereinsführung (Vorstand oder Beisitzer) müssten aus Gründen der Kommunikation dem Kirchengemeinderat angehören.

Marion Faßbender-Finkler, sowohl im Koordinationskreis wie auch im Kirchengemeinderat aktiv, übernahm die Moderation bei der Diskussion um die Vereinsformalitäten. Eine Satzung vorzubereiten, ist nicht ganz so einfach, stellten die Interessierten in der Halle fest.

Da ging es zuerst um einen Namen: Lang war die Liste der Vorschläge. Darunter Bezeichnungen wie "Lebendiges Irslingen für alle", "Urselinger Zusammenhalt", "Wohlfühldorf", "Gemeinsam nicht einsam" oder "Miteinander füreinander". Der Arbeitskreis werde zur Gründungsversammlung drei Vorschläge unterbreiten, hieß es.

Reichlich Ideen gab es auch zur Ausformulierung des Satzungszwecks. Intensiv diskutiert wurde zudem über die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Quintessenz aus den Wortmeldungen: Der Betrag sollte "im unteren Bereich" angesiedelt und keinesfalls ein Ausschlusskriterium sein. Für die Besetzung der Funktionärsposten sucht man noch Personen.

Ortsvorsteher Klaus Häsler machte klar: Der Koordinationskreis werde nicht automatisch Vorstand und Beisitzer stellen. Der Verein sollte recht breit aufgestellt sein, wünscht sich Häsler. Von ihm kam auch das Schlusswort: "Wir sind auf einem guten Weg, wir brauchen dazu den Verein." Er dankte Marion Faßbender-Finkler und Regina Lino Roeßle für die Vorbereitung der Versammlung.