Die Kapelle "Peter Schad und seine Oberschwäbischen Dorfmusikanten" sind in Böhringen bestens bekannt. Neu als Sängerin und Musikantin ist Carina Kienle dabei. Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Herbstfest der Böhringer Musiker zieht wieder viele Gäste an

Dietingen-Böhringen (kw). Abwechslungsreiche Blasmusik und deftige Schlachtplatten in verschiedenen Variationen haben über das Wochenende zahlreiche Besucher nach Böhringen gelockt. Im Festzelt an der Römerstraße feierte der einheimische Musikverein bei angenehmem Spätsommerwetter sein 41. Herbst- und Schlachtfest.

Diese Veranstaltung gleich nach den Sommerferien ist in der Region schon traditionell der Auftakt zur Schlachtplattensaison. "Harmonie"-Vorsitzender Marc Herter und seine Musikerschar freuten sich über die vielen Gäste an den drei Tagen.

Obwohl die Gastgeber mittlerweile selbst nicht mehr schlachten, hat dieses kulinarische Ereignis im Ort nichts an Attraktivität eingebüßt. Die Atmosphäre im Festzelt ist halt eine besondere. Für die Musiker ist der Erfolg dieser Veranstaltung enorm wichtig, bestreiten sie doch mit dem Überschuss aus den Fest vorwiegend ihre Ausgaben.

Entsprechend engagiert und motiviert gingen die Böhringer Musikanten als Helfer bei der Bewirtung der Gäste zu Werke. Musikalischer Höhepunkt war das Konzert der bekannten Blaskapelle "Peter Schad und seine Oberschwäbischen Dorfmusikanten" am Samstagabend. Die Musiker aus dem Oberland waren schon mehrmals zu Gast beim Herbstfest der "Harmonie". "Wenn ich irgendwo Sauerkraut rieche, denke ich an Böhringen", bekannte der Leiter der Kapelle. Auch heuer sorgten Schad und seine Musikerkollegen für ein volles Zelt – obwohl gleichzeitig mehrere Veranstaltungen in der näheren Umgebung stattfanden.

Die Zuhörer waren begeistert. Sie hörten feine böhmische Polkas, mitreißende mährische Kompositionen, bekannte Marschklassiker, anspruchsvolle und gefällige, virtuos vorgetragene Solostücke – hierbei stand meistens Spitzentrompeter Tobias Zinser im Mittelpunkt – sowie mehrere Titel mit dem Gesangsduo Peter Schad und Carina Kienle. Letztere feierte eine beeindruckende Premiere als neue Sängerin der Blasmusikformation. Kienle – sie spielte auf der Bühne auch Flügelhorn oder Trompete – ist Nachfolgerin von Conny Schuler, die nach knapp 30 Jahren aufgehört hat.

Die Abwechslung und Vielfalt im Repertoire machten das gut dreistündige Konzert äußerst kurzweilig. Die Akteure auf der Bühne genossen den reichlichen Applaus. Der sympathische Dirigent überzeugte als humorvoller und schlagfertiger Moderator. Es wurde viel gelacht.

Das Fest hatte am Freitagabend mit dem Fassanstich begonnen. Auf der Bühne musizierten die Blasorchester aus Bochingen, Dietingen und Sulz. Danach war Partystimmung für die eher jugendlichen Gäste angesagt. Am Sonntagmorgen spielte die Nachbarkapelle aus Trichtingen zum Frühschoppen und über die Mittagszeit auf. Viele Gäste nahmen auch außerhalb des Zeltes Platz. Die Nachmittagsunterhaltung eröffnete wie seit vielen Jahren der einheimische Gesangverein "Frohsinn" unter Leitung von Franz Hutter. Danach präsentierten sich die Musikvereine aus Neukirch und Rosenfeld dem Publikum. Liebhaber des sonntäglichen Kaffees mit einem Stück guten Kuchen kamen ebenfalls auf ihre Kosten. Das Kuchenbüffet ließ keine Wünsche offen.