Mehr Transparenz über die geleistete Arbeit erwartet Klaus Häsler von Bauhofleiter Jens Etzold. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ärgernis: Vor allem Klaus Häsler kritisiert: Zu Arbeitsaufwand fehlt Transparenz

Hinter dem Dietinger Bauhof liegt ein arbeitsreiches Jahr. Die vielen Aufgaben, die in einer Flächengemeinde wie Dietingen anfallen, hielten die Mitarbeiter auf Trab, die sich auch mit deutlicher Kritik – insbesondere vom Irslinger Ortsvorsteher Klaus Häsler – auseinandersetzen müssen.

Dietingen. Bauhofleiter Jens Etzold stellte die Arbeit des Bauhofs im Gemeinderat vor. Im Frühjahr, aber auch in den Sommermonaten werde sehr viel Zeit für die Grünpflege verwendet. Jeder Mitarbeiter sei dann mit Mähen beschäftigt, um die große Fläche zwischen Dietingen-Ort, Irslingen, Gösslingen, Böhringen und Rotenzimmern bis hin zu den Bänkchen an Waldesrändern in den Griff zu bekommen. Jedes Jahr würden auch alle 250 Gemeindebänke geprüft und bei Bedarf instand gesetzt. Alle zwei Jahre falle die aufwendige Bachputzete an. Der angespülte Dreck fordere einen intensiven Zeitaufwand. Schächte entleeren, Kanäle durchspülen, Schlaglöcher flicken, Spielplätze in Ordnung halten, Gräber abräumen und neu einsäen: Der Aufgabenkatalog sei riesengroß. Von Rohrbrüchen sei die Gesamtgemeinde weitestgehend verschont geblieben. Unkrautbewuchs mit Glyphosat zu bekämpfen, sei verboten, sagte Etzold auf Nachfrage von Frank Weißhaupt. Die Gemeinde teste mehrere Möglichkeiten, den Wuchs einzudämmen, sei aber noch in der Findungsphase. Bürgermeister Frank Scholz lobt die Leistung der Bauhofmitarbeiter. Wegen eines hohen Krankenstand sei die Leistungsgrenze oftmals erreicht worden.

Weniger erfreut über die Bilanz Etzolds zeigten sich Gemeinderäte. Allen voran Irslingens Ortsvorsteher Klaus Häsler, der insbesondere unvollständige Ausführungen bemängelt.

Der Bauhof war lange Zeit das Problemkind der Gemeinde. Mit dem neuen Bauhofsleiter Jens Etzold sollte wieder Schwung in die Einrichtung kommen. Ein neues Konzept wurde verabschiedet. Was die Räte jetzt vor allem kritisieren, ist die fehlende Transparenz bei Arbeitsabläufen. Die Offenlegung der Arbeitsstunden für bestimmte Aufgabenfelder sei für zukunftsorientierte Entscheidungen absolut notwendig, sagt Häsler. Vor knapp zwei Jahren habe der Rat auf Vorschlag des Bürgermeisters insbesondere wegen Platzmangels im Bauhof entschieden, keinen Minibagger zu kaufen, sondern ihn bei Bedarf auszuleihen. Der Leihvertrag sei auf ein Jahr abgeschlossen worden. Nach Ablauf sollte geprüft werden, wie oft der Bagger gebraucht wurde, und ob der Verleih günstiger komme als ein Kauf. Der Vertrag sei im Sommer abgelaufen, sagt Häsler. Seither bitte der Rat um Zahlen zu den Einsatzzeiten, verweist Häsler auf ein Ärgernis, das besonders zu denken gebe.

Etzold konnte in der jüngsten Sitzung zu der Nachfrage zwar eine Auflistung vorlegen allerdings konnte der Liste lediglich die Anzahl der Einsätze des Baggers entnommen werden. Was wieder fehlte, waren die beanspruchten ohne Zuordnung von Stunden und Kosten für die diversen Arbeiten. "Das ist eine Missachtung des Gemeinderats", poltert Häsler und pocht auf die Informationspflicht der Verwaltung.

Verärgert holte Häsler dann noch weiter aus. Die von Etzold angesprochenen Mäharbeiten würden nicht, wie vom Bauhofleiter behauptet, allein von seinen Mitarbeitern bewerkstelligt. Auf den kleineren Flächen in Irslingen erledigen zwei Rentner Mäharbeiten und Heckenschnitte in und um den Ort, sagt der Ortsvorsteher. Auf dem Spielplatz ebenso wie auf dem Schulhof und dem Friedhof. Auch die Gemeindebänke würden von einem Rentner instand gehalten. Nachdem auch andere Räte murrten, räumte Etzold ein, dass Hilfe auch aus den Ortsteilen komme. Einige Räte scheinen es ähnlich wie Häsler zu sehen. Ein stringentes Zahlenwerk für gute Analysen wäre auch in ihren Augen wünschenswert.