Musikverein: Spürbar frischer Wind / Dirigent Charles Gaus zeigt Möglichkeiten auf
Dietingen-Gößlingen (psw). Die Gößlinger Musiker und der neue Dirigent, Charles Gaus, waren sich bei der Mitgliederversammlung allesamt einig: Ihr Verein ist in dieser Konstellation auf einem guten Weg.
Ein deutlich spürbarer frischer Wind durch den neuen Dirigenten, Kontinuität an der Vereinsspitze mit einer jungen Mannschaft, solide Finanzen, eine gute Kameradschaft und Stimmung im Orchester sowie klar umrissene Zielvorstellungen des musikalischen Leiters: Die Bestandsaufnahme beim Musikverein Gößlingen fiel durchweg positiv aus.
Fazit: Es läuft bei den Musikern derzeit gut – und es macht allen viel Spaß.
Als Zeit des Kennenlernens der Musiker und des Ortes bezeichnete Gaus die ersten zwölf Monate und verriet: "Ein Dorf, eine große Familie – und alle muss man kennen, das war eine große Herausforderung." Er sei sehr gut aufgenommen worden und fühle sich in Gößlingen recht wohl.
Dass ein kleiner Ort eine Blaskapelle mit 37 aktive Musikern stelle, das mache ihn mächtig stolz, sagte der Dirigent, der beim Choral für die Verstorbenen selbst zur Trompete griff. Seine Musiker lobte er für deren Disziplin. Musikalisch sei das Potential noch längst nicht ausgeschöpft, stellte Gaus fest. Seine Aufforderung: "Wir müssen uns noch mehr zutrauen!"
Als nächste Aufgabe stehe im Frühjahr das Kirchenkonzert an. Jeder Auftritt sei für ihn ein Konzert, verriet der Dirigent und offenbarte damit seine grundsätzliche Einstellung. Die teilweise duale Besetzung wie mit Trompete und Flügelhorn sei wichtig und trage bereits erste Früchte. Sein besonderer Dank galt seinem Stellvertreter, Jochen Bühler.
Eine enorme Klangbereicherung ist für den Dirigenten die neu angeschaffte Bassklarinette. "Das war nicht mein Wunsch, sondern mein Ziel", erklärte er schmunzelnd der Versammlung. Das neue Instrument wurde größtenteils über Spenden finanziert, was Kassiererin Franziska Bühler in ihrer anschaulichen und sehr detaillierten Präsentation zu Einnahmen und Ausgaben belegte. Deutlich wurde einmal mehr, in welchem Maß die Kapelle vom finanziellen Erfolg der wirtschaftlichen Veranstaltungen und von den Spenden abhängig ist.
Die beiden Vorsitzenden, Fabian Scheible und Andreas Schlosser, erinnerten an das gelungene Jubiläumskonzert Ende des vergangenen Jahres. Die Entscheidung, dieses besondere Ereignis alleine zu gestalten, sei die richtige gewesen, so ihr Resümee.
Mit vielen interessanten Fotos illustrierte Schriftführerin Nina Hiener ihren kurzweiligen und informativen Rückblick. Zu 50 Proben und 21 Auftritten hatten sich die Musiker getroffen. Dieses große Engagement ("Es ist enorm, was hier geleistet wird") lobte Bürgermeister Frank Scholz. Der Schultes meinte: "Bei der Schwarzenbachhalle sind wir gemeinsam unterwegs, um immer mal wieder was zu verbessern."
Dirigent Gaus hatte die Gunst der Stunde genutzt und dem Schultes in längeren Gesprächen seine Wünsche, vielleicht waren es auch wiederum Ziele, näher gebracht. Die Gemeinderäte werden sicherlich noch davon erfahren.
Problemlos verliefen die Wahlen: Die Versammlung bestätigte Fabian Scheible, Andreas Schlosser (beide Vorsitzende), Nina Hiener (Schriftführerin) und Daniel Scheible (Beisitzer) in ihren Ämtern.
Thomas Bischof, Musiker und zugleich stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats, informierte über die geplanten Veranstaltungen anlässlich des 500. Jubiläums der spätgotischen Umgestaltung der Gößlinger Kirche St. Peter und Paul und lud die Anwesenden jetzt schon dazu ein.
