Damals: Rolf Fußnecker forscht über Kriegsgefangene aus dem Nachbarland und bittet um Hinweise
Dietingen. Rolf Fußnecker ist seit Monaten dabei, die Situation von französischen Kriegsgefangenen in Dietingen aufzubereiten. Dazu benötigt er noch die Mithilfe der Bevölkerung.
Die Erwachsenenbildung will ähnlich wie bei dem amerikanischen Flieger, der zum Kriegsende 1945 in Dietingen abgestürzt ist, auf der Basis verfügbarer Dokumenten diesen Aspekt der Heimatgeschichte aufarbeiten und nach Fertigstellung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Federführung liegt bei Rolf Fußnecker.
Am 26. Juli 1940 kamen 14 französische Gefangene nach Dietingen. Nestor Vandeputte, einer von ihnen, berichtete fast taggenau von seiner Einberufung zum französischen Militär zu Beginn des Krieges 1939 bis zur Gefangennahme durch die Deutschen.
Er schreibt über die Ankunft mit seinen gefangenen 13 Kameraden in Dietingen, den Arbeitseinsatz auf den verschiedenen Höfen und im Wald und das überaus gute Verhältnis mit den "Patronen" und der hiesigen Bevölkerung. Er berichtet detailliert über seine Flucht vom Dietinger Gefängnis, dem heutigen Fischerheim, bis zur Rückkehr in sein Heimatland Frankreich.
Viel Interessantes, so Fußnecker, sei aus seinem 340 Seiten umfassenden, in französisch geschriebenen Buch zu entnehmen. Dieses wird durch Hilfe engagierter Personen in wesentlichen Teilen übersetzt. Es ist vorgesehen, im Rahmen der Erwachsenenbildung darüber zu berichten.
Wer weiß aus eigenen Erlebnissen, aus Erinnerungen oder aus Gehörtem noch etwas aus dieser Zeit? Wer hat noch Fotos?
Einige der ehemals Gefangenen hatten durch Besuche noch viele Jahre nach der Freilassung Kontakte zu Dietinger Familien. Aus dem vorhandenen Material konnte jedoch bislang nicht zugeordnet werden, auf welchen Höfen Joseph Perrin, Robert Delcroix und Guy Schallet eingesetzt waren.
Ansprechpartner
Ansprechpartner für Hinweise und Anregungen ist laut Erwachsenenbildung Rolf Fußnecker, Telefon 0741/4 25 84, 01577/4 23 44 90.