Einige Zeit lang hakte es in der Postagentur in der Schwenninger Neckarstraße. Wir haben mit den Inhabern gesprochen und nachgefragt, woran es lag – und wie es jetzt weitergeht.
Das Paket ist angekündigt, der Kunde aber nicht zuhause. Also hinterlässt der DHL-Zusteller eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten: Die Lieferung kann in der Postagentur in der Neckarstraße 56 abgeholt werden.
Sieben Tage blieben dafür Zeit. Also macht sich der Kunde auf den Weg, um sein Paket abzuholen – und hat Pech.
Ein Mitarbeiter in dem Geschäft teilt ihm nämlich mit, dass das Paket zurückgegeben wurde, da „ab morgen“ keine Post- und DHL-Dienstleistungen mehr angeboten werden. Verärgert und verwundert zieht der Kunde von dannen – ohne Paket aber mit vielen Fragen.
Warum wurden Pakete noch in diese Filiale umgeleitet, wenn doch klar ist, dass sie bald geschlossen wird? Warum wurden die Kunden nicht per Plakat oder einer anderen Möglichkeit darauf aufmerksam gemacht? Für ihn passt das ins Bild, schließlich sind Postdienstleistungen in Schwenningen nach und nach zurückgefahren worden – bis hin zur Schließung der Hauptpost vor einiger Zeit.
Es war ein Übergangsproblem
Ist es also nun so? Hat die Filiale in der Neckarstraße schon nach einem Jahr, nachdem sie eröffnet wurde, wieder geschlossen? Keineswegs, sagt der Inhaber Raja Sheikh. Er sagt: Ja, für eine gewisse Übergangszeit habe man tatsächlich keine Postdienstleistungen anbieten können, weil man mit DHL einen neuen Betreibervertrag abgeschlossen habe. Bis dieser Prozess abgeschlossen war, habe es eine Zeit lang gedauert, und zwar länger, als ihm lieb gewesen wäre.
Aber mittlerweile sei das alles über die Bühne gegangen und die Kundinnen und Kunden können die Dienstleistungen seiner Aussage nach wieder ganz normal in Anspruch nehmen. Wissen muss man dabei, dass die Öffnungszeiten täglich von Montag bis Samstag von 15 bis 21 Uhr sind.
Weiterhin mehrere Standbeine
Das Konzept ist in dem Geschäft nach wie vor dasselbe: Es hat nämlich auch weiterhin mehrere Standbeine: Neben den Postdienstleistungen gibt es hier noch asiatische Lebensmittel – und Second-Hand-Waren.
Denn Raja Sheikh betreibt auch schon seit vielen Jahren ein Umzugs- und Entrümpelungsunternehmen mit rund 25 Festangestellten, das zunächst „Jumbo“ hieß und neuerdings unter dem Namen „Movit“ firmiert. Die gut erhaltenen Waren aus diesem Betrieb bietet er zum Verkauf in den Räumlichkeiten in der Neckarstraße an.
Mit „Movit“ will das Familienunternehmen kontinuierlich noch weiterwachsen. „Der Bedarf ist enorm“, sagt Sheikh, der mit seiner Firma eine Marktlücke aufgetan hat, wie er sagt. „Wir bieten – wenn es jemand wünscht – den Komplettservice, angefangen von Malerarbeiten in der alten und der neuen Wohnung oder Einrichtungsplanung per 3D-Ansicht bis hin zum Einrichten von Telefon- und Internetanschlüssen und dem An- und Abmelden bei den Kommunen.“ Dieses umfassende Angebot werde von vielen Kunden sehr geschätzt.