Die Polizei hat einen Transporter-Dieb festgenommen. Foto: dpa

Die Besitzer von Kleintransportern in Stuttgart haben ein ungutes Gefühl, wenn sie ihre Mercedes Sprinter über Nacht am Straßenrand parken. Die Fahrzeuge sind derzeit in Osteuropa heiß begehrt.

Stuttgart - Die Serie von Transporter-Diebstählen durch organisierte Banden geht ungebremst weiter – in Stuttgart wie im gesamten Bundesgebiet. Auf der Liste der Stuttgarter Fälle findet sich nun ein weiterer Transporter, der offenbar Richtung Osteuropa verschwunden ist. Der betroffene Mercedes Sprinter war in der Nacht zum Freitag in der Rückertstraße am Vogelsang im Stuttgarter Westen gestohlen worden. Auf welche Weise, das ist noch unklar.

Offensichtlich hat wieder eine Gruppierung spezialisierter Diebe in Stuttgart Station gemacht. Denn in jener Nacht zum 8. Dezember waren Mitglieder der Sprinter-Banden auch jenseits des Botnanger Sattels aktiv. In der Regerstraße in Botnang verschwand ein weißer Sprinter mit dem Kennzeichen S-OX 2690 spurlos von einem Parkplatz. Dieser Fall konnte bisher nicht geklärt werden.

Und immer wieder führt die Spur nach Litauen

Ganz offensichtlich sind litauische Gruppierungen gezielt in der Stadt unterwegs – geht man von bisher geklärten Fällen aus. Bereits zwischen dem 21. und 23. November hatte es einen Beutezug gegeben – im Stadtteil Neugereut waren gleich drei Transporter ins Visier der Täter geraten. Einer der Fahrer kam nicht weit: Weil das Fahrzeug eine Satellitenortung eingebaut hatte, konnte der Besitzer die Polizei an die deutsch-tschechische Grenze lotsen. Dort wurde ein 29-jähriger Litauer festgenommen.

Am vergangenen Wochenende ging in Frankfurt/Oder ein Litauer mit einem gestohlenen Mercedes Sprinter ins Netz der Polizei. Er hatte keinen Fahrzeugschein oder sonstige Dokumente für den Transporter dabei. Dafür aber etwas anderes, das einiges über die gute Organisation der Diebesbanden und mögliche Sicherheitslücken an den Fahrzeugen verrät: Der Mann betrieb den Sprinter mit einem Nachschlüssel.