So schön war der Brauchtumsabend in Freudenstadt. Foto: Lothar Schwark

Nach der gut besuchten Narrenmesse ging beim Brauchtumsabend der Narrenzunft Freudenstadt in der Turn- und Festhalle die Post ab.

Mit einer gut besuchten Narrenmesse läutete die Narrenzunft Freudenstadt am Freitagabend zwei fröhliche Fasnetstage ein. Neben Pfarrvikar Michael Klug gestalteten Christoph Hartmann, Markus Arbogast, Karl-Heinz Schau und Karin Holzmann die Narrenmesse mit.

Zahlreiche Gastzünfte, aber auch viele Freudenstädter Narren, fanden sich in der Taborkirche ein. Dass Glauben und Fröhlichsein durchaus miteinander harmonieren, war bei diesem besonderen Gottesdienst deutlich zu spüren, und auch, dass das Gotteshaus über eine exzellente Akustik verfügt. Das wurde allen spätestens dann klar, als die „Hexa-Heuler“ die Kirche mit ihrer Musik förmlich rockten.

Ein kräftig donnerndes „Narri, Narro“ hallt durch die Taborkirche

Mit Gebeten und Lesungen dankten die Narren dafür, dass nach drei Jahren Corona-Pause wieder gefeiert werden konnte. Gemeinsam stimmten sie „Laudato si“ an. „Du bist hinten und vorn und passt auf mich auf“, brachte Christoph Hartmann die Botschaft des Liedes auf den Punkt, bevor ein kräftig donnerndes „Narri, Narro“ durch das Gotteshaus hallte. Auch Pfarrvikar Klug freute sich, dass die Narren endlich wieder auf die Straße dürfen. „Viele Feste und Kirchen blieben leer“, blickte er auf die Coronazeit zurück.

Klimawandel, Krieg und Fußball-WM sind Themen bei der Narrenmesse

In seiner Predigt ging Klug auf weltpolitische Themen ein. Der Frieden liege in Scherben, Waffen und ABC-Masken seien wieder aktuell. „Reißt sie runter vom Gesicht, der Friede ist doch Pflicht“, forderte er die Gottesdienstbesucher auf.

Zum Klimawandel hatte er ebenso eine Botschaft: „Wir brauchen die Erde, sie uns nicht!“ Katar und die Fußball-WM bekamen auch noch ihr Fett ab.

Ganze Besucherscharen füllen Turn- und Festhalle samt Partyzelt

Noch einmal stimmten alle das Lied „Vergiss es nie, dass Du lebst war eines anderen Idee“ an, bevor der Chor noch einmal sang und die „Hexa-Heuler“ ein weiteres Stück spielten.

Eine Bitte hatte Hartmann dann aber noch. Für die 31-jährige Nathalie aus Wäschenbeuren, die an Blutkrebs erkrankt ist, rief er zur Stammzellenspende auf. Nähere Informationen gibt es unter www.dkms.de/natalie.

Heiß her ging es zum Abschluss des närrischen Tages dann beim Brauchtumsabend. Den rund 36 Gastzünften und Partygästen heizte „DJ Manny“ in der Turn- und Festhalle mächtig ein. Auch im Barzelt neben der Halle legten zwei DJs auf. Die Narrenzunft Freudenstadt wurde förmlich überrannt. Bereits gegen 21.30 Uhr gab es wegen des enormen Besucheransturms aus Sicherheitsgründen einen ersten Einlassstopp.

Befreundete Narrenzünfte bereicherten das Programm

Guggamusiken und befreundete Narrenzünfte bereicherten das Programm. Nach einer ersten Tanzrunde trumpfte die „Blaue Garde“ des Turnvereins Baiersbronn auf. Dabei wirbelten die Tänzerinnen ihre Beine nur so durch die Luft. Als Hingucker erwies sich auch die Narrenzunft Oberndorf 1998 (Rottenburg) mit ihrer Showtanzgruppe „Sugar&Spice“. Die artistischen Einlagen sowie kunstvoll aufgetürmte Pyramiden erzeugten beim Narrenvolk wahre Jubelstürme.

„Hexa-Heuler“ bringen Halle zum Beben

Die gab es auch beim Auftritt der „Hexa-Heuler“, die die Halle rund 45 Minuten lang zum Beben brachte. Die Spielfreude war Timo Gaiser und seiner närrischen Gruppe dabei anzusehen. Kondition zeigte auch der Fanfarenzug Weil der Stadt. Die Musiker mussten nach ihrem Auftritt in den Bus steigen, weil Zuhause noch am selben Abend bereits der nächste Termin auf die Musiker wartete. Sehenswert war dann noch der Brauchtumstanz der „Zimmerner Teufelsbrut“. Bis weit in die Nacht hinein wurde gefeiert in bunten und fantasievollen Kostümen und Verkleidungen aller Art. Im angebauten Zelt herrschte den ganzen Abend über beste Partylaune. Nach Angaben der Narrenzunft Freudenstadt verlief der Brauchtumsabend weitgehend ohne größere Vorkommnisse.