Die alte Lagerhalle der Firma Stahlbau Haller, die derzeit Dreh- und Angelpunkt für das Kreativ- und Gründerzentrum ist, wird derzeit von außen von Urban-Art-Künstlern bespielt. Den Anfang hat Vincent Grieshaber mit der Umsetzung des Begriffs "Diversität" gemacht. Foto: Kratt

Coronabedingt war es in den vergangenen Monaten rund um "Die Halle – das Kreativ- und Gründerzentrum" etwas ruhiger geworden. Nun möchte Initiator Dirk Werner wieder durchstarten – und hat gleich mehrere Veranstaltungen und Projekte im Gepäck.

VS-Schwenningen - Dirk Werner hatte vor rund anderthalb Jahren das erste Mal auf sich aufmerksam gemacht, als er auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs zwischen Burg- und Lupfenstraße das erste Mal das Multimedia-Festival "Instandsetzung" mitorganisiert hatte. Der Schlachthof ist inzwischen abgerissen, Werner hat das Kreativ- und Gründerzentrum und seine Veranstaltungen, die der "Halle – das Kreativ- und Gründerzentrum" zugehörig sind, erst einmal hinters Areal, in eine alte Lagerhalle der Firma Stahlbau Haller, verlegt.

Erster "Markt in der Halle" nach viermonatiger Zwangspause

Nach rund vier Monaten Zwangspause findet dort am Donnerstag, 31. März, – wie üblich am letzten Donnerstag im Monat – der "Markt in der Halle" statt. "Wir freuen uns alle, dass es endlich wieder losgeht", sagt der Initiator. 25 Aussteller werden mit dabei sein, zum Teil auch ganz neue. Die bewährte Mischung zwischen Direktvermarkter, Streetfood und Live-Musik bleibt erhalten.

Zudem hat das Team "Stammtische" für Gründer und Kreative, die Aktiven aus der Wasserstoff-Szene der Region und ausländische Fachkräfte, eingerichtet. Die Regionale Wirtschaftsförderung SBH bietet für Kinder eine besondere Aktion. Begleitet wird der Markt durch eine Plakatausstellung des Gymnasiums am Hoptbühl – der Erlös kommt ebenso wie weitere begleitende Aktionen verschiedenen Ukraine-Hilfen zugute.

"InnovationNight" am 4. April

In ihre zweite Runde geht am Montag, 4. April, 18 Uhr, die "InnovationNight", die unter anderem in Kooperation mit der HFU und der Wirtschaftsförderung Studenten und Neugründer anlocken soll. "Inspiration und Austausch sollen dabei im Vordergrund stehen", sagt Dirk Werner, der mit der Veranstaltung im vergangenen November mehr als 100 Interessenten in die Fabrikhalle gezogen hat. Möglichen Partnern für Gründung und Transformation soll dabei zudem auf den Zahn gefühlt werden. Zu Gast als sogenannter "keynote speaker" wird Raphael Gielgen, Trendscout des exklusiven Büro- und Wohnmöbelherstellers Vitra, sein. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der "InnovationNight" wird das "5 x 5 Pitch" sein, bei dem fünf Gründer je fünf Minuten lang die Gelegenheit haben, sich und ihre Geschäftsidee zu präsentieren.

Co-Working-Spaces ab April

Dirk Werner versucht mit seinem Zentrum stets, die Säulen Innovation, Gründung und Kreativität miteinander zu verknüpfen – und trifft damit immer wieder den Zahn der Zeit. Passend dazu sollen noch im April die sogenannten Co-Working-Spaces, also Arbeitsplätze verschiedener Firmen oder Start-ups räumlich abgegrenzt und dennoch zusammen in einer Halle, eröffnet werden. Auch im Laufe des Aprils soll ein Klanglabor an der Lichtensteinstraße realisiert werden. Wie Werner erläutert, geht es aus einer Kooperation zwischen der Musikhochschule Trossingen und der Hochschule Furtwangen im Bereich Klangdesign hervor.

"Instandsetzung 3" vom 16. bis 19. Juni

Den Bogen zu seiner Premierenveranstaltung im Herbst 2020 schlägt der Organisator vom 16. bis 19. Juni, wenn die dritte Ausgabe des Medienkunstfestivals "Instandsetzung" stattfinden wird. Derzeit sei man noch in der Findungsphase. Rund 25 künstlerische Beiträge sollen an den vier Tagen zu erleben sein. Werner hofft, dass am ersten Tag sogar ein ganzer Konzertabend aus dem Genre Ska und Reggae realisiert werden kann. Dabei soll es zudem einen Schwenk zum Heimat-Begriff geben, der in der Kampagne zum 50-jährigen Bestehen der Doppelstadt derzeit in aller Munde ist. Auch eine Kooperation mit der Städtischen Galerie ist dafür geplant.

Planungen für das alte Schlachthof-Areal laufen auf Hochtouren

Dirk Werner ist optimistisch, dass er und sein Team mit den Vorhaben nun richtig durchstarten können. "Wir fangen jetzt erst an", sagt er im Hinblick auf das Kreativ- und Gründerzentrum, das künftig nicht nur in der alten Stahlbauhalle sein, sondern auf das ehemalige Schlachthofgelände ausgeweitet werden soll. Man sei derzeit mittendrin in den Ausschreibungen für das geplante Wasserstofflabor, und auch für die das ehemalige Kühlzellen-Gebäude habe man eine Idee entwickelt, die "für die gesamte Region von Bedeutung sein wird". Werner macht immer wieder die Erfahrung, dass die "Kreativen in der Region" händeringend nach Anknüpfungspunkten suchen. Diese versuche er, mit der "Halle" zu bieten.

Was sich jetzt schon zeige, vor allem beim "Markt in der Halle": "Wir schaffen es immer wieder, einen Ort des Austauschs entstehen zu lassen, an dem unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen arbeiten, lernen, lehren und Spaß haben. Dabei entsteht immer irgendetwas im positiven Sinn."

Info: Die Firma Verella beim "Markt in der Halle"

Die Firma Verella wird beim "Markt in der Halle" in der Lichtensteinstraße 6 am Donnerstag, 31. März, ganz besondere Pralinen vorstellen. Verella, das ist Steffi Vosseler aus Bräunlingen, die die Likörpraline neu erfunden hat, denn die Praline hat weder eine krümelige Zuckerkruste noch eine viel zu süße Füllung, es ist einfach "Likör pur in Schokolade". Die Gründerin mag es zwar süß, aber doch nicht zu sehr, deshalb ist es ihr gelungen, die Likörpralinen von innen mit Kakaobutter zu beschichten. Damit weichen sie schon mal nicht auf, und der Likör gelangt unverändert in die Schokoladenhohlkörper.

"Erst mal langsam beginnen", sagte sich Steffi Vosseler und füllt ihre Pralinen mit Schwarzwälder Eierlikör, Kaffee-Likör, Karamell-Likör und Schokoladenlikör. Die Pralinen sind in den Farben der Ukraine verpackt – mit einem guten Grund: Für jede verkaufte Packung der Ukraine-Edition unterstützt Steffi Vosseler die Aktion "Deutschland Hilft" - Nothilfe Ukraine. Die Ukraine-Edition enthält acht Schokoladen-Likörpralinen in blauer Folie und acht Eierlikörpralinen eingewickelt in Goldfolie. Erste Testesser haben ihr bestätigt, dass die Pralinen "Gold" wert sind, so Steffi Vosseler.

Der Markt findet von 17 bis 22 Uhr mit 3G-Regelung und Maskenpflicht statt.