Schulcampus: Nächstes Jahr geht es weiter / Fertigstellung des ersten Neubaus zum neuen Schuljahr fraglich

Nachdem die Tiefbauarbeiten abgeschlossen sind, wird das Blumberger Großprojekt "Schulcampus" am Eichberg bis Anfang kommenden Jahres ruhen.

Blumberg. Mit frisch aufgelegten, beschränkten Ausschreibungen hofft man, dass die Rohbauarbeiten spätestens im Februar/März 2022 in Angriff genommen werden können. Nach dem symbolischen Spatenstich Ende August dieses Jahres steht hinter der geplanten Fertigstellung zum Schuljahresbeginn 2023 ein großes Termin-Fragezeichen.

16 Millionen für Teil eins

In einem ersten Bauabschnitt sollen die zukünftige Grundschule Eichberg, die Weiherdammschule EBBZ (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum) und die Ganztagsbetreuung inklusive Mensa untergebracht werden. Allein für dieses Teilprojekt sind 16 Millionen Euro Kosten kalkuliert.

Für die zweite Schiene mit der Sanierung der bisherigen Eichbergschule fallen weitere zwölf Millionen Euro an. Diese Fertigstellung ist vorerst auf Ende 2024 geplant. Steigende Rohstoffpreise und ausgebuchte Handwerksbetriebe sorgen jedoch für Unsicherheiten in der Planung. "Mit einer beschränkten Ausschreibung werden neue Voraussetzungen geschaffen. Wir hoffen, dass wir die verteilten Arbeiten bis in das kommende Frühjahr vergeben können", teilte der zuständige Sachbearbeiter im Blumberger Tief- und Hochbauamt, Marcus Grigull, mit.

Verschieden aufgeführte Gewerke gehen nun in neue Ausschreibungen. "Die ehemalige EU-Ausschreibung, wo auch ein Formfehler festgestellt wurde, wird auf den süddeutschen Raum begrenzt. "Wir hoffen, dass wir auch regionale Unternehmen berücksichtigen können", beschreibt der Leiter des Stadtbauamtes Uwe Veit die aktuelle Situationen

Zudem hofft man, dass sich der Markt mit den gestiegenen Rohstoffpreisen etwas beruhigt. Allerdings ist in den Handwerksbranchen nur wenig von der Coronakrise zu spüren und viele Betriebe sind auf Monate ausgebucht.

Das verantwortliche Freiburger Architektenbüro Spiecker – Sautter – Lauer hofft, dass die Arbeiten Anfang nächsten Jahres zügig aufgenommen werden können. "Momentan ist es für alle Projekte schwierig zeitnah geeignete Baufirmen zu finden. Wir hoffen für das Vorzeigeprojekt mit dem Blumberger Schulcampus dank wiederholten Ausschreibungen auf eine baldige Lösung," zeigt sich der zuständige Architekt Max Lauer aus Freiburg optimistisch.

Architekt ist skeptisch

Architekt Max Lauer sieht auf Grund der wiederholten Ausschreibung die Fertigstellung des ersten Neubaus zum Schuljahrbeginn 2023 nicht gesichert. "Ich glaube es könnte eher Ende 2023 idealisiert werden," erwartet er einen veränderten Zeitplan. Der zweite Bauabschnitt kann erst nach Umzug der Gundschule erfolgen.

Das ökologisch und ökonomische nachhaltige Projekt in Hybridbauweise hat für Blumberg mehr als Leuchtturm-Charakter. Das Vorhaben soll ein großes Stück Zukunft darstellen, welches den renommierten Stellenwert des Blumberger Schulangebotes für Jahrzehnte sichern und lebenswichtige Grundlagen garantieren wird, sind sich die Beteiligten einig.

Auf einem kompakten Areal finden am neuen Schulcampus alle örtlichen Schulen bis in ein paar Jahren einen gemeinsamen Standort. Alle vier Schulen aus der Kernstadt vereinen sich zu einem Zentrum. Zur Realschule und der Eichbergschule, die bereits dort beheimatet sind, kommen dann die Werkrealschule, die gegenwärtig noch in der Scheffel-Schule untergebracht ist, sowie die Förderschule/Weiherdammschule, die am ehemaligen Weiherdamm zu Hause ist, zu dem neuen Komplex hinzu. Mit kurzen Weg soll so auch der gegenseitige Austausch unter den Schülern und Lehrern gefördert werden.