Ursula Schaller (Vierte von rechts) wurde im Kreise ihrer Familie mit der Ehrennadel der Stadt Nagold ausgezeichnet. Foto: Priestersbach

"Die Stadt besucht heute die Grande Dame des Ehrenamts", betonte Oberbürgermeister Jürgen Großmann, als er Ursula Schaller am Samstag mit der Ehrennadel der Stadt Nagold auszeichnete. Im familiären Kreis würdigte er ihr großes ehrenamtliches Engagement, das sich wie ein roter Faden durch den Lebenslauf von Ursula Schaller ziehe.

Nagold - Bei dieser Gelegenheit machte der OB deutlich, dass es zum festen Bestandteil einer gelebten Stadtkultur gehöre, besondere persönliche Leistungen für Bürgerschaft und Stadt zu honorieren – und in Nagold sei eben die auf Beschluss des Gemeinderats verliehene Ehrennadel eines der Symbole für Dank und Anerkennung. Mit den Worten: "Ehrungen, das ist, wenn die Gerechtigkeit ihren liebenswürdigen Tag hat", zitierte Jürgen Großmann den früheren Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Dass Ursula Schaller den Nagolder Bürgersinn gelebt hat – und immer noch lebt – machte das Stadtoberhaupt an etlichen Beispielen deutlich. So sei Tennis immer ein Thema bei ihr gewesen – allerdings "nie ohne Amt". Von 1976 bis 1979 war Ursula Schaller zunächst stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende am Otto-Hahn-Gymnasium und anschließend fünf Jahre lang Vorsitzende von OHG-Elternbeirat und dem Gesamtelternbeirat aller Nagolder Schulen.

20 Jahre lang im Stadtseniorenrat

Besonders engagierte sie sich ebenfalls von 1986 bis 2017 im Gertrud-Teufel-Seniorenzentrum – sei es als Mitglied des Heimbeirats oder Vorsitzende des Fördervereins. Daraus ergab sich auch ihre Berufung als sachkundige Bürgerin in den Kultur-, Umwelt- und Sozialausschusses des Nagolder Gemeinderats oder die Mitarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen im Bürgerforum.

Doch damit nicht genug: 20 Jahre lang war Ursula Schaller im Nagolder Stadtseniorenrat aktiv. Zunächst als Vorstandsmitglied und stellvertretende Vorsitzende – und von 2012 bis 2017 als erste Vorsitzende. In diese Zeit fielen unter anderem Projekte wie die Seniorenmesse, Modenschauen für Senioren oder Gymnastik im Park. "Die Gespräche mit Ihnen waren immer zielgerichtet und mit der notwendigen Gelassenheit verbunden", erklärte der OB in seiner Rückschau an vielfältige Kontakte. Wie das Stadtoberhaupt in seiner Laudatio unterstrich, kann Ursula Schaller "stolz auf ihre Lebensleistung sein und deshalb ist die Auszeichnung mit der Ehrennadel in Anerkennung besonderer Leistungen hochverdient". Gerne erinnerte sich auch Ursula Schaller an die Zusammenarbeit mit dem OB – und an ihr Motto: "Eine Lösung gibt es immer".

Dass allerdings ebenso die Zusammenarbeit mit Ursula Schaller immer etwas Besonderes war, machte Eberhard Schwarz als Nachfolger im Amt des Vorsitzenden im Stadtseniorenrat deutlich. Und er fügte hinzu: "Wir brauchen sie weiterhin im Stadtseniorenrat".