Inzwischen ist der besagte Straßenabschnitt aber zum "Schrottplatz" geworden, von der einst von Oberbürgermeister Rupert Kubon versprochenen Renaturierung keine Spur. Auf der gut 1000 Quadratmeter großen Fläche, die sich entlang des ehemaligen Autohauses Keller auch über einen der beiden Gehwege erstreckt, hat sich ein Baugeräte- und Containerverleih niedergelassen – ein äußerst unschöner Anblick, der, so die Befürchtung, sich sogar wertmindernd auf die benachbarten Immobilien auswirken könnte. Daher wandte man sich an die Stadt, wurde im Baudezernat von Bürgermeister Detlev Bührer auch "engagiert und freundlich" behandelt, getan hat sich nach nunmehr einem Jahr allerdings nichts.
Die metallenen Gitterelemente wurden lediglich mit einem weißen Sichtschutz versehen, der an manchen Stellen schon einreißt. "Schön ist anders", sagt Sven Kieninger und weist darauf hin, dass die nur lose aufgestellten Zaunteile bei Sturm zudem eine Gefahr für die Fußgänger und Radler darstellen, die den verbliebenen Gehweg täglich in großer Zahl frequentieren.
Thomas Kieninger erinnert sich an sein Aufatmen, als Anfang 2017 die Ansiedlung von Rewe und einem Dm-Markt an dieser Stelle vom Gemeinderat gekippt wurde. Die Alternative jetzt empfindet er allerdings als skandalös, zumal dem Grundstücksbesitzer keinerlei Auflagen zur Gestaltung gemacht werden. Durch die Möblierung des Platzes mit Containern und zum Teil recht großen Baugeräten ergeben sich "dunkle Ecken", in denen sich vor allem in den Abendstunden gerne Jugendliche aufhalten, überall liegt Fast-Food-Müll. Da rechtlich an der Nutzung des Privatgeländes wohl nichts zu drehen sei, wie die beiden Bürgervertreter glauben, wünschten sie sich von der Stadt zuletzt die Pflanzung von einigen wenigen Büschen, um das Elend wenigstens nicht länger sehen zu müssen. Doch auch dieser Bit te wurde – inzwischen mit dem Hinweis auf den durch die Corona-Pandemie angespannten Haushalt – nicht entsprochen. Als Hohn empfinden es Sven und Thomas Kieninger angesichts der an dieser Stelle "städteplanerischen Fehlleistung" und einer moderaten Investition in Grünzeug den Vorschlag an die Bewohner, doch selbst zu pflanzen.
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