Sie greifen gut gelaunt zum Spaten (von links): Klaus Scholl vom Landesbetrieb Gewässer, Bürgermeisterin Ines Gaehn, OB Christian Ruf, Gerhard Hugenschmidt von bwgrün, Staatsekretärin Sabine Kurtz, LGS-GmbH-Geschäftsführerin Annette Stoll-Zeitler, Landrat Wolf-Rüdiger Michel und Robert Hoffner von bwgrün. Foto: Otto

Was für eine Stimmung, was für eine Vorfreude: Mit 200 Gästen wird am Donnerstag in Rottweil der Spatenstich für die Landesgartenschau gesetzt. Wir waren dabei.

Die Blätter der mächtigen Bäume im Stadtgraben rauschen, die Sonne scheint – perfektes Ambiente für den offiziellen Spatenstich zu einem Projekt, das die Stadt nachhaltig verändern wird. Auch wenn schon etliche Baustellen im Gange sind: „Jetzt geht es richtig los“, gibt Oberbürgermeister Christian Ruf die Losung aus.

 

Zuvor ist eifriges Händeschütteln und Geplauder angesagt. Nicht nur alle, die jetzt mit dem Projekt eng verbunden sind, auch jene, die die LGS in den Jahren zuvor mit auf den Weg gebracht haben, sind da. Darunter viele ehemalige bekannte Köpfe aus dem Rathaus – und natürlich Rufs Vorgänger Ralf Broß.

Christian Ruf zeigt sich beeindruckt von der großen Zahl der Gäste und erinnert an den Weg zu Landesgartenschau, der 2015/16, mit einer ersten Idee von Stadtrat Michael Gerlich begann. Mittlerweile habe das Projekt „viele Väter und Mütter“, betont der OB.

Nach einem Kraftakt habe man 2017 die Bewerbung eingeworfen – „ohne zu ahnen, welche Herausforderungen warten“ – und 2018 dann mit einem ganz eigenen, authentischen und professionellen Konzept die Jury überzeugt.

Erst einmal kein Freibierbrunnen

Aus den damals noch „dicken Strichen“ im Entwurf seien nun feine geworden. Es wird konkret, die ersten Projekte laufen, viele Bürgerideen seien eingeflossen. Auch wenn man den gewünschten „Freibierbrunnen“ eher nach hinten priorisiert habe, wie Ruf schmunzelnd erklärt.

Planungen, Vorarbeiten, Wettbewerbe – erschreckend schnell seien die acht Jahre seit der Bewerbung vergangen. „Der Zeit- und Erwartungsdruck ist hoch“, weiß Ruf. Er wirft Schlaglichter auf nur einige Projekte, die ohne die LGS nicht möglich geworden wären: der ENRW-Umzug vom Neckartal nach Neufra, die Neckarrevitalisierung, der Bau einer großen neuen Brücke, das neue Parkhaus, die Neunutzung des Alten Spitals als Hotel und vieles mehr.

Mit Leidenschaft und Herzblut

Er hoffe, so Ruf, dass alle Arbeiten, die jetzt kommen, vor allem unfallfrei verlaufen. In seinen Dank an alle Beteiligten bezieht er ausdrücklich die ganze Rathausmannschaft mit ein. Alle seien mit viel Herzblut und Leidenschaft dabei. Und er dankt Staatssekretärin Sabine Kurtz für die Unterstützung auch in Bezug auf die Zuschüsse.

Die Chance ergriffen

Die Staatssekretärin lobt nicht nur die – bröckelnde – Konzertmuschel im Stadtgraben schmunzelnd als „echt Vintage“, sondern gratuliert Rottweil dafür, dass man die Chance erkannt habe, die sich der Stadt durch die LGS bietet. Man könne sich nicht nur auf ein tolles Jahr 2028 freuen – „das Besondere ist, was danach bleibt“. Und wenn viele Bürger eingebunden würden, dann werde es ohnehin „richtig gut“. Rottweil setze mit der Landesgartenschau „ein starkes Zeichen für die Zukunft“.

Dem pflichtet Gerhard Hugenschmidt, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Partners „bwgrün“ bei. „Jeder Euro, der in dauerhaftes Grün investiert wird, ist ein guter Euro“, so Hugenschmidt. Man habe mittlerweile die Daueranlagen im täglichen Fokus, „der Motor läuft“. Und wie er betont, stehe bei der Landesgartenschau „das gesellschaftliche Miteinander im Gegensatz zu allen anderen bedenklichen Strömungen im Vordergrund“.

Neuer Landesgartenschau-Marsch

Bevor dann beherzt zu den Spaten gegriffen wird, sorgt die Stadtkapelle mit Dirigent Johannes Nikol mit dem neuen Landesgartenschau-Marsch für ordentlich Schwung. Jetzt läuft der Countdown bis 2028.