Szene aus „Die alte Frau und der Fluss“ Foto: Forum Theate/r

Erschreckend aktuell: Welchen Platz hat Menschlichkeit in der Logik des Krieges? „Die alte Frau und der Fluss“ im Forum Theater beantwortet diese Frage mit eindrucksvollen Bildern.

Stuttgart - Und plötzlich blüht der schwarze Bühnenboden leuchtend grün: Wo eben noch dunkles Nichts war, sprießen jetzt Pflanzen. Mit dieser Metapher setzt „Die alte Frau und der Fluss“ ein Statement für die Kraft Menschlichkeit mitten im Krieg – ein Thema, das mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine mit einem Mal erschreckend aktuell wird. Das Stück, das im Forum Theater seine Premiere feierte, basiert auf dem gleichnamigen Roman des arabischen Autors Ismail Fahd Ismail. Darin erzählt er die Geschichte einer Frau, die auf eigene Faust ins irakisch-iranische Grenzgebiet zurückkehrt, um in der verlassenen Heimat die Überreste ihres Ehemanns beizusetzen. Allein: ihr Haus gehört inzwischen zur militärischen Sperrzone. Denn das Land befindet sich mitten im Krieg gegen den Iran. Gegen alle Vernunft entscheidet sie sich dennoch zu bleiben – und pflanzt daraufhin nicht nur einen Gemüsegarten, sondern eine Spur Menschlichkeit mitten in die raue Logik des Krieges.