Arnold und Erika Baranowski aus Schonach feiern an Christi Himmelfahrt ihre Diamantene Hochzeit. Foto: Kommert

Sie sind seit 60 Jahren verheiratet und feiern nun Diamantene Hochzeit.

Schonach - An Christi Himmelfahrt, 26. Mai, feiern in Schonach Arnold und Erika Baranowski, geborene Fischer, ihre Diamantene Hochzeit – seit 60 Jahren sind sie mithin verheiratet.

Durch den Zweiten Weltkrieg kamen beide in den Schwarzwald

Kriege sind etwas fürchterliches, das wird jedem derzeit wieder einmal drastisch vor Augen geführt. Und doch – unter normalen Bedingungen, ohne den verlorenen Zweiten Weltkrieg, hätte sich das Jubelpaar wohl schwerlich kennengelernt. Denn geboren wurde Arnold im Januar 1938 in Tatzken in Westpreußen, im einstigen Landkreis Johannisburg. Vier Geschwister hatte er. Die Familie wurde nach dem Krieg vertrieben und landete zunächst in Dänemark.

Im Jahr 1948 ging es wegen der Arbeit nach Schonach. Er besuchte das Rensberger Hirtenbuben-Gymnasium, mit 14 Jahren fing er an zu arbeiten, zunächst bei der Schreinerei Hermann in Triberg, später bei der Firma Wedo, bei der er bis zum Renteneintritt blieb.

Kennen- und lieben gelernt beim Flüchtlingsverein

Seine Frau Erika war das jüngste von zehn Kindern. Geboren wurde sie Ende Dezember 1939 in Wangerin, einer Kleinstadt in Pommern im ehemaligen Kreis Regenwalde. Nach Kriegsende verschlug es die Familie nach Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen. "Arbeit gab es dort aber nicht für unsere Familie, darum zogen wir 1953 in den Schwarzwald, nach Schonach", erzählt sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Gerade noch ein Vierteljahr musste sie zur Schule gehen, danach arbeitete sie zunächst ebenfalls bei der Firma Wedo. Später, nach der Geburt von Sohn Lothar, machte sie bis zum Renteneintritt Heimarbeit.

Kennen- und lieben gelernt haben sie sich beim Flüchtlingsverein, der damals von Karl-Heinz Schröder in der Raumschaft gegründet worden war. Einmal monatlich trafen diese sich im ehemaligen Gasthaus Brauer. Geheiratet wurde evangelisch.

Bei vielen Anlässen für das Rote Kreuz im Einsatz

Mit 18 Jahren, damals das Mindestalter, war Arnold in den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) eingetreten – seit mehr als 65 Jahren gehört er diesem nun an. 26 Jahre lang war er als Bereitschaftsführer tätig. Viele Jahre lang war er bei vielen Heimspielen des FC Teutonia Schonach, den Handballdamen, bei Turnfesten oder beim Weltcup der Nordischen Kombinierer als Sanitäter zu sehen – fast immer begleitet von seiner Frau. "Das war oftmals ganz gut so, vor allem bei Damenmannschaften – da ist es immer gut, wenn eine Frau dabei ist", betonte er. Dabei war seine Erika niemals Mitglied im DRK. In den vergangenen Jahren ging es bei beiden gesundheitlich abwärts, dennoch sind sie frohen Mutes.

Wenn morgen ein Überraschungsbus am Haus des Gastes hält, um die kleine Festgesellschaft aufzunehmen, wird es zuvor eine Segnung geben: "Pfarrer Ockert hat versprochen, dass er da sein wird, um uns erneut zu segnen", freuen sich die beiden. Organisiert wurde das ganze Fest durch Sohn und Schwiegertochter – und bis auf den Bus muss auch das Jubelpaar sich überraschen lassen, was alles kommen wird.