Geschäftsführer Matthias Howald (links) und Werksleiter Dieter Schillo beim Herbst-Dialog im Zementwerk Dotternhausen. Foto: Ziegler

Beim Holcim-Herbst-Dialog haben Mitarbeiter im Werksforum in Dotternhausen mit interessierten Besuchern über verschiedene Themen rund ums Zementwerk diskutiert.

Dotternhausen - Piet Sellke begrüßte die Teilnehmer und übernahm mit seinem Team von "adribo" die Moderation des Abend. Der Geschäftsführer der Holcim Süddeutschland GmbH, Matthias Howald, betonte, dass der Dialog mit den Bürgern für ihn wichtig ist: "Wir wollen so viel wie möglich gemeinsam gestalten, das Gespräch suchen und sinnvolle Wege finden, um die Zukunft gut und für uns alle zu gestalten." Ebenso weiß er: "Wir können langfristig nur erfolgreich sein, wenn wir Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang bringen." Er bedankte sich bei den Interessierten und übergab das Wort an Werksleiter Dieter Schillo.

Die Teilnehmenden wurden in vier Gruppen eingeteilt, welche an verschiedenen Themeninseln den Mitarbeitern von "Holcim" Fragen stellen konnten. Diese werden in den kommenden Wochen beantwortet und sind dann online einsehbar. Mit diesem Konzept möchte die Firma in konstruktive Gespräche mit den Bürgern einsteigen und konkrete Fragen beantworten, um Missverständnise auszuräumen.

Umwelt und Energie

Die Themeninsel 1 behandelte "Umwelt, Energie, Emissionen, Zement- und die GÖS-Produktion". Gerald Massini, Hera Saieed und Jan Schlude betonten, das Ziel von Holcim sei, den CO Fußabdruck stetig zu verringern – bis hin zum "Netto-Null-Unternehmen". Man wolle die Zukunft nachhaltig gestalten, es soll schneller und mehr Geld für Umwelt- und Energieprojekte fließen. Auch wurde betont, dass man die Gesetze und die Auflagen für die Zementproduktion einhalte. Einige Teilnehmern kritisierten, dass dies aus ihrer Sicht eben nicht immer der Fall sei.

Kreislaufwirtschaft, Ersatzbrennstoffe und Ersatzrohstoffe wurden an der Themeninsel 2 behandelt. Friedrich Wimmer und Magnus Hauschel erklärten, es gehe darum, im Zementwerks Kohle und Rohstoffe einzusparen, Stoffkreisläufe zu schließen und nur Materialien zu verbrennen, für die eine Genehmigung vorliegt. Auch an diesen Aussagen gab es Kritik von einigen der Teilnehmer.

Schulklassen auf den Plettenberg

Die Themeninsel 3 behandelte Biodiversität und Rohstoffgewinnung. Rede und Antwort standen Ulrich Tränkle, Jochen Scherer, Stephen Mocker und Christine Klaiber. Die Renaturierung des Plettenbergs habe vor sieben Jahren begonnen und es sei möglich, eine Biodiversität von 100 Prozent zu erreichen. Einer der Besucher machte den Vorschlag, den Steinbruch auf dem Plettenburg auch Schulklassen zu zeigen, damit diese Einblicke in den Kalksteinabbau und die Renauturierung der Abbauflächen erhalten.

Gegen "schädliche Produktion von Zement"

An der Themeninsel 4 zeigten Frank Schlotter und Adrian Hummel an Beispielen auf, wo Zement und Bindemittel eingesetzt werden. Siegfried Rall vom Verein für Natur- und Umwelt Zollernalb (NUZ) erklärte, dass er nicht gegen den Zement sei, sondern "gegen dessen schädliche Produktion". Holcim verwies darauf, dass es derzeit drei wesentliche Möglichkeiten zur CO-Reduzierung gebe: So könne Rohmaterial eingespart, Bindemittel CO schonender produziert werden und letztlich komme es darauf an, die Materialkreisläufe zu schließen.