Seit Anfang Oktober fährt ein Bus, beklebt mit Spendenaufrufen für Philian, durch Villingen-Schwennigen. Der kleine Passagier fuhr zur Einweihung eine Runde mit. Foto: GoFundMe

Philians Hirntumor ist zurück – größer als je zuvor. Weihnachten wird der kleine Junge aus Hausen wahrscheinlich nicht mehr erleben.

Am vergangenen Sonntag brach die Welt für die Familie Papa aus Hausen ein zweites Mal zusammen. Philians Tumor ist zurück. Und er ist größer als je zuvor. Monate des Bangens und Hoffens. Und plötzlich verengt sich alles auf ein paar wenige Wochen, die dem Kleinen und seiner Familie noch gemeinsam bleiben.

 

Seit März kämpft der knapp Dreijährige gegen DIPG, ein aggressiver, bislang unheilbarer Hirntumor. Die Familie sammelte über die Spendenplattform GoFundMe rund 200 000 Euro, um Medikamente, Therapien und gemeinsame Zeit zu finanzieren. Sie waren fest entschlossen, die Hoffnung nicht aufzugeben.

Hier half auch eine Busunternehmerin aus Villingen-Schwenningen, sie unterstützte die Spendenaktion mit einem Aufruf zu helfen, auf einem der Busse.

Traurige Gewissheit

„Und dann kam der Sonntag, der uns den Atem nahm“, schreibt Philians Vater Andreas Papa. „Es war spürbar: Da ist gerade etwas Schweres in ihm, das er mit sich trägt.“ Notaufnahme im Kinderspital Basel, Blutabnahme, schließlich das MRT, das die traurige Gewissheit bringt.

All die Monate zuvor hielt Philians Vater die vielen Menschen, die das Schicksal seines Sohnes mitverfolgten und die Familie mit Spenden unterstützten, über die Spendenhomepage auf dem Laufenden. Über die kleinen und großen Hoffnungen und Rückschläge, das nervenzehrende Greifen nach jedem medizinischen Strohhalm, die glücklichen Momente in und trotz der schweren Zeit, die überschäumende Freude, als der Tumor sich im Sommer zurückgebildet hatte.

Und in eben dieser Offenheit teilt Andreas Papa nun auch den Schmerz und die Erschütterung, die ihn und seine Frau seit Sonntag mit sich reißen. „Wir sind fassungslos. Wir wissen nicht, wie es weitergeht.“ Zugleich kündigt er an, dass es auf der Homepage in den nächsten Wochen ruhiger werden wird. „Wir möchten Philian schützen, ihn nicht in Momenten zeigen, in denen es ihm nicht gut geht.“

Ein leiser Kampf

„Unser Sohn ist der größte kleine Kämpfer, den man sich vorstellen kann. Aber dieser Kampf ist jetzt ein anderer. Ein leiser. Ein stiller“, schreibt Vater Andreas.

Die Familie ist nun wieder Zuhause. Philian bekommt wieder Kortison, um die Symptome zu lindern und seinen Zustand zu stabilisieren. Wichtigstes Ziel ist jetzt, dass er nicht leiden muss – „und dass wir ihm eine gute, warme, liebevolle Zeit schenken, mit schönen Momenten und so viel Geborgenheit wie möglich“. Und weiter: „Noch ist er da, noch ist er bei uns – und das ist alles, was zählt.“

„Bleibt in Gedanken bei uns“

Zugleich dankt die Familie den tausenden von Menschen, die an ihrem Schicksal teilnehmen, für die enorme Unterstützung der letzten Monate.

„Wir hoffen, dass ihr – wie bisher – mit euren Gedanken, Gebeten, Worten und eurer Liebe bei uns bleibt“, schreibt Andreas Papa. „Ihr habt uns in den letzten Monaten so viel Kraft gegeben. Bitte hört damit nicht auf.“