Noch hat das Place to be in Balingen geöffnet. Foto: Eyckeler

Das Insolvenzverfahren rund um die Di Lucia Group in Balingen zieht weiter Kreise. Der Insolvenzverwalter klärt auf, wie lange die Läden noch geöffnet sind und wie viele Mitarbeiter betroffen sind.

Vor wenigen Wochen berichteten wir von der Di Lucia Group und einem laufenden Insolvenzverfahren. Viel wurde getratscht – über einen Polizeieinsatz, die möglichen Hintergründe und wie es nun weitergeht. Wir haben darüber noch mal mit Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann gesprochen.

 

Laut seinen Angaben sind insgesamt 18 Mitarbeiter betroffen. Diese erhalten Lohnfortzahlungen noch bis Ende April. „Das Insolvenzgeld wird vom Insolvenzverwalter vor finanziert. Die Agentur für Arbeit hat dem so zugestimmt“, berichtet Rechtsanwalt Spiekermann im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bereits Anfang März berichtete er uns, dass Felice Di Lucia bereits angegeben habe, dass er die Geschäfte nicht dauerhaft fortführen könne. Die Verkaufshäuser der Di Lucia Group – darunter etwa das Trendhaus und das Place to be – sollen noch bis Ende April geöffnet haben.

Anfang März war das Place to be an zwei Tagen geschlossen

„Für das Trendhaus hat sich bereits ein Interessent bei mir gemeldet“, sagt Spiekermann. Zudem habe sich ein weiterer Interessent beim Vermieter des Place to be gemeldet. Von diesem habe der Rechtsanwalt aber noch keine genaueren Kenntnisse.

Anfang März war das Place to be an zwei Tagen überraschenderweise geschlossen. Grund dafür waren Streitigkeiten zwischen Vermieter und Schuldner, die am Abend des 5. März eskalierten und die Polizei auf den Plan riefen.

„Bei dem Sachverhalt handelte es sich um eine zivilrechtliche Streitigkeit, zu der wir gerufen wurden. Die Polizei hat in Absprache mit dem zuständigen Amtsgericht die notwendigen, vorläufigen Maßnahmen getroffen, um die Sicherstellung der Ansprüche der Beteiligten auf dem Zivilrechtsweg zu gewährleisten“, hieß es seitens der Ermittler zu dem Einsatz.

Außergewöhnliche Modenschau

Insolvenzverwalter Spiekermann wollte sich nicht zu den Details der Streitigkeiten äußern, sagte aber, dass „Herr Di Lucia weiterhin über die Geschäftsräume verfügt“. Gleichzeitig wies der Anwalt daraufhin, dass das Amtsgericht Hechingen diverse Sicherungsmaßnahmen beschlossen habe, „die gegenüber jedermann gelten“.

Spiekermann selbst sucht laut eigenen Angaben nach einer möglichst gütlichen Lösung für alle Beteiligten.

Im Juli 2023 eröffnete die Di Lucia Group in Balingen den Place to be: Auf rund 800 Quadratmetern gibt es im ehemaligen „Lederwaren Gess“, Friedrichstraße 12, Mode, Lifestyle und Einrichtungsideen. Bereits im Jahr 2004 hatte di Lucia in Hechingen sein erstes Geschäft eröffnet.

Bekanntheit erlangte die Di Lucia Group zudem mit ihrer außergewöhnlichen Modenschau im Oktober 2023. Außergewöhnlich deshalb, weil sie in der Balinger Stadtkirche abgehalten wurde – Laufsteg statt Gottesdienst.