Julian Nagelsmann lässt kein gutes Haar an der Umfrage und appelliert an die Menschen in Deutschland. Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach dem eine Umfrage im Auftrag des WDR ergab, dass sich jeder Fünfte eine „weißere“ Nationalelf wünscht, nutzt Bundestrainer Julian Nagelsmann die Pressekonferenz vor dem Ukraine-Spiel für einen Appell.

Julian Nagelsmann hat überaus verärgert auf die Störgeräusche vor dem vorletzten EM-Test reagiert. „Ich war schockiert, dass solche Fragen gestellt werden. Ich finde es rassistisch“, sagte der Bundestrainer am Sonntag im deutschen EM-Quartier in Herzogenaurach. Anlass war eine repräsentative Umfrage für die WDR-Sendung „Sport Inside“, in der jeder Fünfte sich eine „weißere“ Nationalelf gewünscht hatte.

 

Einen Tag vor dem Duell mit der Ukraine am Montag (20.45 Uhr/ARD) in Nürnberg lobte Nagelsmann zunächst Joshua Kimmich für sein „gutes, klares und reflektiertes Statement“ zum selben Thema. „Ich sehe es ähnlich, ich finde die Fragestellung Wahnsinn“, betonte er.

Nagelsmann: „Wir müssen aufwachen!“

Der Bundestrainer appellierte: „Wir müssen aufwachen! Es gibt unzählige Menschen in Europa, die flüchten müssen. Ich finde es Wahnsinn, wie verblendet wir da sind.“ Eine Fußball-Mannschaft wie die DFB-Elf könne „Vorbild sein, wie man verschiedene Kulturen und Hautfarben vereint und an einem gemeinschaftlichen Ziel arbeitet“.

Er selbst wolle keinen Spieler mit Wurzeln im Ausland missen, ergänzte der 36-Jährige: „Ich hoffe, nie wieder etwas über so eine scheiß Umfrage lesen zu müssen.“