Aus der Hinter-Tor-Perspektive: Freiburger Jubel nach dem 1:0. Foto: Jan Woitas/dpa

Heiß her ging es bereits in der ersten Hälfte des DFB-Pokalfinales zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig. Vor allem ein Handspiel vor dem 1:0 erhitzte die Gemüter.

Es lief die 19. Spielminute als Vincenzo Grifo Christian Günter links auf die Reise schickte. Seine Flanke fand Roland Sallai, der in Durchgang eins immer wieder gefährliche Pässe anbringen konnte. Er konnte den Ball jedoch nicht kontrollieren, die Kugel sprang ihm an die Hand. Von dort kam sie zu Maximilian Eggestein, der auch 20 Metern den Ball links unten versenkte.

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Auch nach Prüfung durch den Videoschiri hatte der Treffer Bestand – Eggestein wird also für immer einen Platz in den SC-Geschichtsbüchern als erster Finaltorschütze haben.

DFB-Pokalfinale: Roland Sallai und der Ball an der Hand

Doch warum zählte der Treffer, obwohl Sallai den Ball mit der Hand berührte? Bei Twitter wurde direkt im Anschluss an das Handspiel eifrig diskutiert. Rasenballsport selbst schrieb in dem Kurznachrichtendienst: „Freiburg führt, trotz eines klaren Handspiels vor dem Treffer. Das ist Wahnsinn!!!“

Dabei outeten sich das Social-Media-Team der Sachsen und auch die Spieler der „Roten Bullen“ als wenig regelkundig. Denn im Sommer 2021 wurde die Handspielregel (mal wieder) aktualisiert.

Unter anderem wurde auch Bezug genommen auf das unabsichtliche Handspiel eines Angreifers. Dieses wird - wie es auf der Homepage des DFB heißt - vom Schiedsrichter seitdem nur noch geahndet, wenn der Angreifer unmittelbar nach seinem Handspiel selbst ein Tor erzielt. Kommt es hingegen nur zu einer Torchance oder ein Mitspieler erzielt das Tor, bleibt das unabsichtliche Handspiel des Angreifers ungestraft.

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Schiedsrichter Sascha Stegemann liegt richtig

Insofern stufte Schiedsrichter Sascha Stegemann aus Niederkassel das Handspiel von Sallai als unabsichtlich ein – was die TV-Bilder auch belegen. Daher war seine Entscheidung eindeutig korrekt, logisch auch, dass der VAR nicht eingriff.

Die Schiedsrichter-Experten von „Collinas Erben“ bestätigen kurz vor der Halbzeit bei Twitter ebenfalls, dass sich die Leipziger völlig zu Unrecht aufgeregt haben – und der Eggestein-Treffer korrekt gewesen sei. 

Handspielregel: Bastian Schweinsteiger klärt auf

Bastian Schweinsteiger, Fußball-Weltmeister 2014, sagte als ARD-Experte bei der Halbzeit-Analyse: „Natürlich kann man hier über das Handspiel diskutieren. (…) Hätte Sallai den Abschluss gehabt, dann wäre es Handspiel gewesen. (…) Weil aber Eggestein abgeschlossen hat, ist es kein Handspiel. (…) Dass Sallai den Ball mit Absicht mit der Hand gespielt hat, ist ganz klar nicht der Fall.“