Andy Köpke, Jogi Löw, Hansi Flick und Oliver Bierhoff lassen sich feiern. Foto: dpa

Berlin im Ausnahmezustand. Die Fanmeile muss wegen Überfüllung geschlossen werden, die DFB -Elf fährt als frisch gekürter Weltmeister durch die Stadt und wird dann an der Fanmeile am Brandenburger Tor empfangen. Die Bilder zum Tag in Berlin.

Berlin im Ausnahmezustand. Die Fanmeile muss wegen Überfüllung geschlossen werden, die DFB -Elf fährt als frisch gekürter Weltmeister durch die Stadt und wird dann an der Fanmeile am Brandenburger Tor empfangen. Die Bilder zum Tag in Berlin.

Berlin - Schon Stunden vor dem Empfang auf der Fanmeile am Brandenburger Tor sind die deutschen Fußball-Weltmeister in Berlin frenetisch gefeiert worden. „Wow was hier los ist! Wahnsinn!“, twitterte der Final-Torschütze Mario Götze am Dienstag aus dem offenen Truck. Der schwarze LKW mit dem Kennzeichen „CHAMPIONS“ kam auf dem Weg vom Berliner Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor nur sehr langsam voran. Im Schneckentempo schob sich Karawane mit den übernächtigten, stimmlich angeschlagenen, aber euphorisierten deutschen Nationalspielern durch ein Meer feiernder Fans.

Das twittern die Weltmeister

Bundestrainer Joachim Löw lehnte mit einer dunklen Sonnenbrille entspannt auf dem Geländer des Fahrzeugs und winkte immer wieder den schwarz-rot-gold gekleideten und Fahnen schwenkenden Fans zu. „Echte fründe stonn zesamme! Auch Kölle hat den Pott !!“, twitterte Lukas Podolski. „Berlin!!!! Wow!!!“, schrieb Jérome Boateng beeindruckt. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sang bereits vor dem Empfang am Brandenburger Tor zusammen mit den Marius-Müller Westernhagen und den Höhnern. WM-Held Bastian Schweinsteiger dokumentierte am Brandenburger Tor die Begeisterung mit seinem Handy.

"Das war der Wahnsinn und das ist der Wahnsinn"

Selbst auf der Spree unterbrachen Ausflugsschiffe ihre Fahrt für einen Blick auf den WM-Tross. Die Mannschaft trug schwarze T-Shirts mit einer großen 1 auf der Vorderseite und trank bei lauter Schlagermusik Bier auf dem Wagen. „Dass wir so Vielen Freude bereitet haben, ist mehr Wert als unsere eigene. Das war der Wahnsinn und das ist der Wahnsinn“, sagte DFB-Präsident Niersbach in der ARD.

Um 10.08 Uhr hatte der Lufthansa-Sonderflug LH 2014 mit der Aufschrift „Fanhansa Siegerflieger“ auf der Landebahn des Flughafens egel aufgesetzt. Die schwarz-rot-goldene Flagge ragte aus dem Flugzeug, als der Jumbo ausrollte. Die Flughafenfeuerwehr begrüßte die Nationalmannschaft mit Wasserfontänen. Als erster kam Kapitän Philipp Lahm aus dem Flugzeug - mit dem goldenen Pokal in der Hand und der Siegermedaille um den Hals. „Wir werden das erst in den nächsten Tagen realisieren“, sagte Bastian Schweigsteiger, der als Zweiter hinter Lahm ausstieg - eingehüllt in eine Deutschland-Fahne.

„Das ist ein Traum. Diese Begeisterung zu erleben. Ich wüsste nicht, was in unserem Land mehr dieses Wir-Gefühl auslösen kann als diese Fußball-Weltmeisterschaft“, sagte Niersbach. „Unser Spieler freuen sich unglaublich, diesen Moment zu genießen. Diesen Tag hängen wir gerne dran“, betonte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

"Das ist eine größere Dimension"

Auch Ligapräsident Reinhard Rauball war sichtlich beeindruckt. „Es war ein einziger Triumphzug, der im Prinzip schon am Flughafen Tegel losging. Es war ein sensationelles Gefühl“, sagte Rauball im TV-Sender Sky. Als Präsident des Bundesligisten Borussia Dortmund habe er auch schon einige Feiern mitgemacht, „aber das ist schon eine Dimension, die ist größer“, betonte Rauball.

Hunderte Fans feierten das Team nach stundenlangem Warten auf der Besucherterrasse des Flughafens. Der Sonderflug hatte Rio de Janeiro erst mit zweistündiger Verspätung verlassen, weil ein Gepäckwagen die Maschine berührt hatte, es wurde aber nur ein Lackschaden festgestellt. Während des Flugs war DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock mit dem Goldpokal durch den Jumbo gegangen und hatte die Trophäe den Fans, Familien und Freunden des Teams präsentiert.

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Nach dem Eintrag in das Gästebuch der Stadt wollte sich die Mannschaft auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor von den Massen feiern lassen. „Wir werden auf jeden Fall Gas geben“, kündigte der fünffache WM-Torschütze Thomas Müller an. Sängerin Helene Fischer trug ein Deutschland-Trikot und war schon vor ihrem Auftritt völlig aus dem Häuschen. „Es ist irre hier, eine superschöne Stimmung, ich freue mich, hier dabei zu sein“, sagte sie im ZDF.

Der Angreifer wird wie seine Bayern-Kollegen auch in München noch einmal geehrt. Der Empfang am Flughafen soll um 17.00 Uhr steigen. Neben Philipp Lahm, Thomas Müller, Manuel Neuer, Mario Götze, Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos werden auch Mats Hummels und Miroslav Klose am Münchner Flughafen erwartet, gab der FC Bayern bekannt.