Das Logo der Deutschland-Tour sieht man in diesem Jahr auch im Kreis Freudenstadt. Foto: Eibner

Die Tour de France als Radsport-Highlight des Jahres ist kaum vorbei, schon rückt ein weiteres Großereignis auf den Plan der weltbesten Fahrer: die Deutschland-Tour. Sie führt in diesem Jahr auch durch den Kreis Freudenstadt.

Ab dem 24. August macht sich ein großer Teil der Tour-de-France-Fahrer auf die Jagd ums rote Trikot des Spitzenreiters der Deutschland-Tour. In diese Jagd wollen in diesem Jahr auch eine ganze Reihe deutscher Spitzenradfahrer eingreifen. Allen voran schickt sich der Titelverteidiger und aktuelle deutsche Meister Nils Politt vom Team Bora/Hansgrohe an, wieder ganz oben auf dem Siegerpodest zu landen. Neben Politt werden aber auch Maximilian Schachmann, Gesamtdritter der Deutschland-Tour 2018, und Lennard Kämna ein gewaltiges Wörtchen mitreden wollen, wenn es um den diesjährigen Gesamtsieg geht. Alle drei haben nämlich eines gemeinsam: das Streckenprofil bei dieser Deutschland-Tour kommt ihnen entgegen.

 

Wenn die Fahrer am 24. August zum Auftakt der Deutschland-Tour in Weimar beim Zeitfahrprolog über 2,7 Kilometer um jede Sekunde kämpfen, wird vor allem ein Trikot besonders aus dem Feld hervorstechen: das Regenbogen-Trikot des aktuellen Zeitfahr-Weltmeisters Flilippo Ganna vom Team Ineos Grenadiers. Mit Yves Lampaert (Quick-Step Alpha Vinyl Team), Gewinner des Auftaktzeitfahrens der diesjährigen Tour de France, und dem niederländischen Zeitfahrmeister Bauke Mollema (Trek-Segafredo) verspricht aber schon der Prolog, ein echtes Highlight zu werden. Mit Mit Tour-Etappensieger Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl Team), Caleb Ewan (Lotto Soudal), Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) und Olav Kooij (Jumbo-Visma) trifft die internationale Elite der endschnellen Fahrer auf die deutschen Sprinter um Phil Bauhaus (Bahrain-Victorious), Rick Zabel (Israel-Premier Tech) und Max Kanter (Movistar Team). Alexander Kristoff (Intermaché Wanty Gobert Matériaux) wird seine Vorliebe für deutsche Rennen auch in diesem Jahr für einen Tagessieg nutzen wollen.

Abwechslungsreiche Tour

Welchen Stellenwert die Deutschland-Tour in diesem Jahr hat, zeigt die Tatsache, dass ganz viele der Weltklasse-Teams ihre Klassiker- und Klassementfahrer ins Aufgebot für die abwechslungsreiche Tour genommen haben. Frankreichs Volksheld Romain Bardet (Team DSM), Pello Bilbao (Bahrain-Victorious), Jakob Fuglsang (Israel-Premier Tech), Rafal Majka (UAE Team Emirates) und Ben Tulett (Ineos-Grenadiers) gehören zu den Fahrern, die bei der Königsetappe am vorletzten Tag, am Anstieg zum Schauinsland, Kletterqualitäten auf Grand-Tours-Niveau zeigen könnten.

Doch Klettern – da denkt man gerne zurück an die diesjährige Tour de France, als der Freiburger Simon Geschke fast täglich über sich hinauswuchs, um das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers bis Paris tragen zu dürfen, was am Ende knapp vom dänischen Toursieger Jonas Vinegaard verhindert wurde. Geschke wird sicher auch bei der Deutschland-Tour und vor allem an seinem Hausberg versuchen, den Heimvorteil zu nutzen und sich seinen Fans in bester Tour-Manier zu präsentieren.

Den Klassikerspezialisten wie Greg Van Avermaet (AG2R Citroën Team) oder Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl Team) bieten die vielen Höhenmeter vor allem am Schlusstag zahlreiche Möglichkeiten für ein offensives Rennen. Das kommt auch Hugo Houle (Israel-Premier Tech) entgegen. Mit ihm startet ein weiterer Etappensieger der diesjährigen Tour de France.

Start in Schiltach

Die Schlussetappe wird nicht nur aufgrund der Namen etwas ganz Besonderes. Ab dem Startort Schiltach verlangt die Schlussetappe den Profis der Deutschland Tour alles ab. Nach der Bergankunft am Vortag fordern knallharte 3100 Höhenmeter noch einmal die Kletterbeine. Bereits 15 Kilometer nach dem Start in Schiltach wartet die erste Bergwertung in Schömberg und auch der weitere Weg über Freudenstadt, Wittlensweiler, Grüntal, Musbach und Kälberbronn in die Region Stuttgart bleibt ein ständiges Auf und Ab. Die Landeshauptstadt wird vom Norden aus erreicht. Vom Neckartal geht es zum Pragsattel und weiter zum Killesberg. Spätestens dann ist das Finale der Deutschland-Tour eingeläutet. Nach der ersten Zieldurchfahrt mitten in der Stuttgarter Innenstadt auf der Theodor-Heuss-Straße wartet eine schwere Schlussrunde, die zehn Kilometer lang ist und dreimal befahren wird. Mit dabei ist der bis zu 16 Prozent steile Anstieg am Herdweg. Bei drei Überfahrten sind Attacken auf das Rote Trikot garantiert, denn es geht um den Gesamtsieg der Deutschland-Tour.