Tolle Stimmung herrschte am Samstag in Villingen beim bunten Programm in der Innenstadt und rund um die Neue Tonhalle,die Ziel der dritten Etappe war. Foto: Martinas Zieglwalner

Tolle Stimmung herrschte schon lange bevor die Profis bei der dritten Etappe der Deutschland Tour an der Tonhalle eintrafen. Ein buntes Programm verkürzte die Wartezeit. Viel Spaß hatte der Nachwuchs bei der Bike-Parade und dem Laufradrennen.

Die ganze Region war am Samstag im Radfieber, tausende Zuschauer zog es an die Strecke, auf der 120 Profis bei der dritten Etappe der Lidl Deutschland Tour von Schwäbisch-Gmünd nach Villingen-Schwenningen antraten.

 

Je näher die Elite der internationalen Radszene in Richtung Doppelstadt kam, desto mehr stieg die Spannung. Viele verfolgten das Renngeschehen ab nachmittags auf den Leinwänden am Latschariplatz, bei der Volksbank und über der Zieleinfahrt. Auf zwei Bühnen heizten Musiker die Stimmung an. Immer mehr Menschen drängten sich entlang der Bande in der Bertholdstraße, um das Finale vor der Neuen Tonhalle hautnah zu erleben.

Gerade in Villingen hatte sich die Stadt zusehends ab dem späten Vormittag gefüllt. Für reichlich Abwechslung war den ganzen Tag über gesorgt. Da gab es kurze Stadtführungen, um bei auswärtigen Besuchern die Lust auf einen erneuten Abstecher zu wecken oder auch den Einheimischen die Wartezeit bis zur Ankunft des Felds zu überbrücken.

Fahrradmuseum stellt seine Schätze aus

Viel Spaß hatte nicht nur der Nachwuchs beim mobilen Museum des Deutschen Fahrradmuseums aus Bad Brückenau in der Rietstraße, bei dem es Räder und Gefährte aus einem ganzen Jahrhundert zu bewundern und einige zudem zum Ausprobieren gab. In die Pedale treten hieß es auch am Stand der Volksbank in der Fanzone vor dem Riettor, bei einem virtuellen Rennen konnte sich jeder messen.

Viel Applaus gab es in der Kurve schon für die Mädels, die mit der Newcomer Tour U17 auf dem rund acht Kilometer Rundkurs durch die Innenstadt den Auftakt machten. Kaum waren sie über der Ziellinie, galt die ganze Aufmerksamkeit dem Nachwuchs: Zusammen mit dem ehemaligen Radprofi Jens Voigt drehten Sechs- bis Zwölfjährige bei der Bike-Parade zwei Runden mit dem Rad durch die Innenstadt. Es bereite ihm Freude, ihnen den Radsport näher zu bringen und in glückliche Kinderaugen zu sehen, wenn er mit ihnen die Bremsen einstelle oder das Material der Tour de France zeige, erzählte der Fernsehexperte.

Kleine Biker üben sich im Slalomfahren

Alles gaben auch die Kleinsten zwischen zwei und vier Jahren beim Laufradrennen auf der Zielgeraden, die das Publikum ebenso laut anfeuerte. Und auf dem Parcours in der Fahrrad-Erlebniswelt konnten sich die kleinen Biker im Slalomfahren üben und einen Fahrradführerschein machen. Überhaupt war bei der Expo auf dem Platz vor der Tonhalle für jede Menge Abwechslung für die ganze Familie gesorgt.

Begeistert war so mancher Sportfan, als er Didi Senft erblickte. Auch als Teufel von der Tour de France und dem Giro d’Italia bekannt, ist er seit Jahrzehnten bei Radrennen auf der ganzen Welt unterwegs, von Ecuador im Februar bis Japan im Dezember – und jetzt bei der Deutschland Tour. Das Rennfieber hat ihn schon lange gepackt, und spätestens, als die dritte Etappe in die Endphase ging und das Peloton über Weilersbach und Obereschach nach Villingen kam, gab es auch an der Tonhalle kein Halten mehr.

Siegerehrung mit Trachtenträgern und Schwarzwaldmarie

Auf den Leinwänden auf der Zielgeraden war zu sehen, wie sich das Feld in rasantem Tempo über die Vöhrenbacher Straße und den Romäusring näherte, mit lautstarkem Klopfen auf die Bande trieben die Fans die Fahrer für die zweite Runde an – und fieberten dem Sprint entgegen. Wenig später sicherte sich Jonathan Milan von Lidl Trek auch den Sieg der 211 Kilometer langen Königsetappe.

Dass ihnen diese einiges abverlangt hatte, gaben er und sein Teamkollege Mads Pedersen im Anschluss an die Siegerehrung zu. Aber sie zeigten sich begeistert von der schönen Gegend, dem tollen Kurs und den vielen Fans an der Strecke. Auch in Villingen-Schwenningen herrschte beste Stimmung, zu der das herrliche Sommerwetter beitrug. Es passte alles bei dieser Etappenankunft, bei der sich VS immer wieder ins Rampenlicht rücken konnte, mit Trachtenträgern und einer Schwarzwaldmarie bei der Siegerehrung für einen Blickfang sorgte und die Begeisterung für den Radsport überschwappte.