Erstmals gibt es direkte Flugverbindungen von Deutschland in eine Ebola-Region. Foto: EPA

Bisher war Ebola weit weg: Es gab keine Non-Stop-Flüge nach Deutschland aus einem der betroffenen Länder. Nun aber gibt es Infektionen im bevölkerungsreichen Nigeria - ein Land, aus dem täglich Flüge in Frankfurt landen.

Bisher war Ebola weit weg: Es gab keine Non-Stop-Flüge nach Deutschland aus einem der betroffenen Länder. Nun aber gibt es Infektionen im bevölkerungsreichen Nigeria - ein Land, aus dem täglich Flüge in Frankfurt landen.

Frankfurt/Main - Seit auch Nigeria betroffen ist, gibt es erstmals direkte Flugverbindungen zwischen einem Ebola-Land und Deutschland. Die Lufthansa fliegt täglich von Frankfurt aus zwei Ziele in Nigeria an: Lagos und Abuja. „Wir verfolgen die Situation aufmerksam“, sagte ein Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. „Wir planen derzeit aber keine Veränderung in unserem Angebot.“

Das Auswärtige Amt habe seine Reisewarnung nicht verändert. Experten hielten das Risiko, sich auf einem Flug anzustecken, für extrem gering: Passagiere müssten mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten in Kontakt kommen. Alle Maschinen würden regelmäßig desinfiziert.

Lange waren - von einem in Nigeria gelandeten Fluggast abgesehen - drei afrikanische Länder betroffen: Guinea, Liberia und Sierra Leone. Dorthin gab es nach Angaben von Fraport keine Direktverbindungen. Am Montag gab das Gesundheitsministerium Nigerias bekannt, dass das Virus bei einem Arzt nachgewiesen wurde, der den infizierten Fluggast aus Liberia behandelt hatte. Der Flugbegleiter-Organisation Ufo ist nicht bekannt, dass das Kabinenpersonal der Airlines wegen Ebola besonders geschult worden wäre. Eventuell habe es ein Rundschreiben mit den Symptomen gegeben, Ebola scheine aber „kein Thema“ zu sein, sagte ein Ufo-Sprecher. Viele Fluggesellschaften hätten eine „Angstklausel“: Wer in ein bestimmtes Land nicht fliegen wolle, könne das für den Dienstplan anmelden und werde dann auf diesen Flügen nicht eingesetzt.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden von den Behörden der betroffenen Länder bis zum 1. August 1603 Ebola-Fälle gemeldet, darunter 887 Tote. Die Angst, dass sich Ebola auf Europa ausbreitet, ist nach Angaben des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg unbegründet. Mit steigenden Infektionszahlen und vielen Helfern aus Europa steige allerdings das Risiko, dass ein Erkrankter einreise.