Mertesacker, Schweinsteiger und Klose haben Rückstand, Podolski darf sich nicht sicher sein.
Leipzig - Das große Gerüst steht. Sieben der elf Plätze in der deutschen Mannschaft sind für die EM vergeben: Im Tor steht Manuel Neuer, die Abwehrreihe bilden Philipp Lahm wohl auf links, dadurch Jérôme Boateng auf rechts, in der Mitte Holger Badstuber, im Mittelfeld sind Sami Khedira, Thomas Müller und Mesut Özil gesetzt. Aber dann beginnt das Rätselraten.
Per Mertesacker oder Mats Hummels: Mertesacker war gegen Israel in der Innenverteidigung kaum geprüft. Trotz mangelnder Spielpraxis dürfte Bundestrainer Joachim Löw auf ihn setzen – und sich damit gegen den Dortmunder Hummels entscheiden.
Miroslav Klose oder Mario Gomez: Mit seinem 22. Länderspieltor hat Gomez seine Ansprüche auf einen Stammplatz unterstrichen. Dennoch kam er ausgesprochen missmutig aus der Kabine. Beim FC Bayern setzen sie dem Ex-VfB-Stürmer wohl in Edin Dzeko von Manchester City einen neuen Konkurrenten vor die Nase, und in der Nationalmannschaft führt für Joachim Löw kein Weg an Klose vorbei – falls er fit ist. Der Bundestrainer schätzt die spielerischen Qualitäten des Routiniers von Lazio Rom, der zuletzt an Rückenbeschwerden litt. Andererseits sprechen 43 Tore in Liga, Pokal, Champions League und Nationalelf in der vergangenen Saison ebenso für Gomez wie die 54 Tore, die er in 65 Bundesligaspielen der beiden vergangenen Spielzeiten erzielt hat. Dennoch weiß er, dass er zurück ins zweite Glied muss, wenn Klose sich endgültig gesund meldet. Löw sagte salomonisch: „Wir werden beide unbedingt benötigen, wenn wir etwas erreichen wollen.“
Bastian Schweinsteiger oder Toni Kroos: Egal, wer spielt – das Duell im zentralen defensiven Mittelfeld bleibt in der Bayern-Familie. Wegen seiner Wadenverletzung pausierte Schweinsteiger gegen Israel, dafür durfte Kroos ran. Das ist auch die Variante, falls Schweinsteiger bis zum EM-Auftakt gegen Portugal nicht fit wird. Ansonsten ist der Vizekapitän eine feste Bank im DFB-Team. „Schweinsteiger war jetzt zum ersten Mal schmerzfrei“, sagte Löw nach dem Länderspiel, „vielleicht kann er am Montag oder Dienstag mit der Mannschaft trainieren.“
Lukas Podolski oder André Schürrle: Podolski stand im linken Mittelfeld meist neben sich. Dann kam Schürrle und erzielte sein siebtes Tor im 14. Länderspiel. Der Leverkusener sitzt Podolski im Nacken. Noch hat der 97-malige Nationalspieler die Nase vorn. Aber er muss sich vorsehen.