Wenn schon ein Länderspiel in Schwenningen ist: DEB-Sportdirektor Christian Künast war am Donnerstagabend zu Gast beim Wild-Wings-Fantalk. Foto: DEB-online

Am Sonntag (17 Uhr) steigt in der Schwenninger Helios-Arena die WM-Generalprobe der deutschen Eishockey-Mannschaft gegen Österreich. Klar, dass dieses Thema am Donnerstagabend beim Fantalk der Wild Wings im Mittelpunkt stand. 4000 Tickets sind bereits verkauft.

Christian Künast, der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes, war neben Wild-Wings-Sportdirektor Christof Kreutzer und Schwenningens Geschäftsführer Christoph Sandner zu Gast in dieser Gesprächsrunde.

"Berlin ein verdienter DEL-Titelgewinner"

Zunächst ging Christof Kreutzer noch einmal kurz auf die ersten drei Neuzugänge Florian Elias, Alex Trivellato und Phil Hungerecker. Der Sportdirektor ist überzeugt davon, "dass sich alle drei bei uns Schwenningen gut weiterentwickeln werden." Kreutzer berichtete von seinem vollen Terminkalender, "weil wir für die neue Saison eine sehr gute Mannschaft zusammenstellen wollen".

Christoph Sandner sieht die Berliner Eisbären als "verdienter" DEL-Champion. "Sie haben sich bereits in einer erfolgreichen Hauptrunde großes Selbstvertrauen für die Play-offs geholt und hatten keinen Schwachpunkt."

"Länderspiel für Schwenningen eine großartige Geschichte"

Christoph Sandner schwenkte dann rasch um zum Länderspiel am Sonntag: "Wir sind sehr froh, dass wir dieses Spiel hier haben. Nach vielen Jahren spielt wieder die Nationalmannschaft in Schwenningen. Für die Wild Wings und die Stadt ist es eine großartige Geschichte. Wir hoffen natürlich, dass weitere Maßnahmen des DEB bei uns in Zukunft stattfinden. Das wird am Sonntag für uns alle ein Super-Erlebnis."

"Rahmenbedingungen für die Generalprobe hervorragend"

Christian Künast ist am Donnerstagabend direkt von der Autobahn zum ersten Eistraining des deutschen Teams in die Helios-Arena gefahren und war beeindruckt: "Ich war ja einige Jahre nicht mehr hier, aber mein erster Eindruck war – wow. Das ist eine herausragende Arena geworden. Es hat sich hier sehr viel in den vergangenen Jahren getan. Die Rahmenbedingungen für unsere Generalprobe am Sonntag passen hervorragend." Der DEB-Sportdirektor ist überzeugt davon, "dass wir am Sonntag mit einer vollen Arena eine tolle Stimmung gegen Österreich erleben werden".

Erste Vorbereitungsbilanz liest sich sehr positiv

Christian Künast zog eine Zwischenbilanz nach den ersten drei WM-Vorbereitungsphasen: "Es lief sehr gut, wobei für uns die Entwicklung natürlich vor den Ergebnissen in den vergangenen Wochen stand. Wir haben das Olympia-Turnier sehr genau aufgearbeitet und daraus viele wichtige Schlüsse für die Weltmeisterschaft gezogen.Aber es war auch in Peking nicht alles schlecht."

Die Mannschaft steht über allem

Künast ging auch auf die drei NHL-Spieler Philip Grubauer, Moritz Seider und Tim Stützle ein, die nun zum deutschen Kader in Schwenningen gestoßen sind. "Sie sind mit ihren Qualitäten natürlich eine große Bereicherung, aber es geht insgesamt nur über die Mannschaft."

Welche Spieler noch von den beiden Play-off-Finalisten Berlin und München dazukommen, wird sich erst am Wochenende entscheiden. "Toni Söderholm hat seine klaren Vorstellungen, aber wir haben bewusst die Spieler nach dem entscheidenden Finalspiel erst einmal in Ruhe gelassen. Die einen haben gefeiert – die anderen waren natürlich sehr enttäuscht", betont Christian Künast.

Daumendrücken für Alex Karachun

Die große Frage bei den Wild Wings lautet aktuell: "Wird Alex Karachun nach der Generalprobe zum endgültigen WM-Aufgebot zählen? Christof Kreutzer hat ein gutes Gefühl: "Alex hat bei uns eine sehr gute Saison gespielt, sich positiv weiterentwickelt. Er ist zweikampfstark und durchschlagskräftig. In meinen Gesprächen mit Toni Söderholm kam schon zum Ausdruck, dass er von Alex schon sehr angetan ist."

Ausführliches Abschlussgespräch zwischen Söderholm und Huß

Der Wild-Wings-Verteidiger Johannes Huß hingegen gehört nun zu den "Härtefällen" als kurz vor der Weltmeisterschaft aussortierter Spieler. "Toni und er hatten natürlich ein ausführliches Abschlussgespräch. Sehr wichtig ist, dass Johannes genau weiß, an welchen Punkten er in seinem Spiel nun weiterarbeiten muss. Aber natürlich ist seine Enttäuschung verständlich. Für Toni Söderholm sind es immer die schlimmsten Tage, wenn er Spielern erklären muss, dass sie nicht mehr weiter dabei sind. Johannes ist ja ein Spieler mit Perspektiven für die Zukunft", so Christian Künast.

Vormittags ist Training – nachmittags etwas Freizeit

Von Freitag bis Sonntag wird das deutsche Team, das in einem Schwenninger Hotel Quartier bezogen hat, jeweils ein Mal am Tag trainieren. Viele Gespräche und Besprechungen stehen dazu an. An den Nachmittagen haben Moritz Müller und Co. etwas Freizeit. Nach dem Länderspiel wird der Montag für die Einkleidung und organisatorische Vorbereitung für die WM genutzt. Am Dienstag fliegt die deutsche Mannschaft dann ab Stuttgart nach Finnland.

Das österreichische Nationalteam, das nach den Ausschlüssen von Russland und Belarus – neben Frankreich – zur WM nachrücken konnte, wird am Freitag in Schwenningen eintreffen und ebenfalls dann täglich trainieren. Direkt aus Schweden reist dann ebenso Angreifer Marco Kasper, der in Schweden sein Geld verdient, an.

Corona mahnt weiterhin zur großen Sorgfalt

Zuschauer zu den Trainingseinheiten der beiden Nationalteams sind in der Helios-Arena übrigens aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen. "Das Thema Corona gibt es ja weiterhin. Es wäre fatal, wenn in dieser Sache bei uns noch etwas vor dem Abflug passiert. Wir müssen weiterhin vorsichtig sein", erklärt Christian Künast., der übrigens auch lustig darüber plauderte, wie es damals im Nationalteam zusammen mit seinem Zimmerkollegen Christoph Sandner so war.