Die Macher des Gloria Theaters genießen in Hamburg den Moment des Erfolgs: Bühnenbauer Karl Thomann (von links), der kaufmännische Direktor Alexander Dieterle, Bühnenbildnerin Andrea Ferraro und Intendant Jochen Frank Schmidt Foto: privat/loria Theater

Das Gloria Theater in Bad Säckingen ist ohnehin etwas Besonderes. Jetzt ist es auch noch preisgekrönt.

Es muss funktionieren, es muss gut aussehen und es muss günstig sein: Das sind die Aufgaben, die wie gemacht sind für Karl Thomann. Der 57-Jährige ist eigentlich Betriebsleiter in der Kreismülldeponie bei Bad Säckingen. Im Nebenamt führt er das Müllmuseum im Ortsteil Wallbach. Und dann ist er noch Chefrequisiteur des Säckinger Gloria-Theaters. Als solcher ist er jetzt Träger des deutschen Musiktheaterpreises in der Kategorie „Bestes Bühnenbild“.

Meist gehe es so los: Jochen Frank Schmidt (42), der künstlerische Leiter, habe eine verrückte Idee, von der jeder sagt, dass sie nicht realisierbar ist. Und dann löst Thomann das Problem eben doch. Beim ausgezeichneten Musical „Tommy Taylors Traumfabrik“ galt es zum Beispiel, zehn Zaubertricks zu integrieren. Da sollte ein Mensch klein und dann plötzlich ganz groß wirken. Und gleichzeitig sollte die Bühne rund um den Zuschauerraum verlängert werden.

Thomann schuf die perfekte Illusion und blieb dabei natürlich im Budget. Denn beim Material setzt er streng auf Recycling. „Ich sitze ja an der Quelle.“ So erhielt ein riesiger Drache, der durch den Saal fliegt, Flügel aus altem Markisenstoff. Weiter verbaute er einen großen Stein, einen alten Motor und Hasendraht. Wer sich das eigenproduzierte Musical ansehen will, hat dazu vom 19. November an die Chance. Weitere 50 Vorstellungen sind geplant.