Glücklich: Sascha Geršak. Der Balinger erhielt am Donnerstagabend den Deutschen Fernsehpreis als Bester Darsteller.  Foto: Kusch

Was für ein Erfolg: Der aus Balingen stammende Schauspieler Sascha Geršak hat am Donnerstagabend in Köln den Deutschen Fernsehpreis erhalten.

Köln/Balingen - Gewürdigt wurde damit seine Darstellungen in der Krimi-Reihe "Die Toten von Marnow" sowie im Magdeburger "Polizeiruf 110 – Der Verurteilte".

Für den 46-jährigen Balinger hat es damit im zweiten Anlauf mit der prestigeträchtigen Auszeichnung geklappt: Nominiert als bester Darsteller für den Deutschen Fernsehpreis war Geršak bereits einmal, für seine Darstellung des Geiselnehmers Hans-Jürgen Rösner in dem ARD-Zweiteiler "Gladbeck". Diese Rolle brachte ihm zudem die Nominierung für den Deutschen Schauspielpreis ein.

"Gladbeck" hatte 2019 den Fernsehpreis in der Kategorie "Bester Mehrteiler" gewonnen – wenn auch nicht in der Einzelkategorie, so doch darüber erhielt der Balinger eine Trophäe. Nun kann er auch die persönliche Auszeichnung als "Bester Darsteller" mit nach Hause nach Berlin nehmen, wo er mit seiner Familie lebt.

Dass Geršak den Fernsehpreis holen würde, war alles andere als klar: In der Kategorie Bester Darsteller hatte er harte Konkurrenz. Ebenfalls nominiert waren Matthias Brandt ("Das Geheimnis des Totenwaldes"), Charly Hübner ("Für immer Sommer 90"), Bjarne Mädel ("Sörensen hat Angst") und Mišel Maticevic ("Oktoberfest 1900").

Als beste Darstellerin wurde derweil Petra Schmidt-Schaller ausgezeichnet – sie bildete zusammen mit Sascha Geršak das Ermittlerteam Frank Elling und Lona Mendt in der Serie "Die Toten von Marnow". Die Serie, für die Holger Karsten Schmidt das Drehbuch schrieb und bei der Andreas Herzog Regie führte, war im Frühjahr für die ARD ein großer Erfolg: Durchschnittlich mehr als fünf Millionen Zuschauer fieberten bei den einzelnen Folgen mit.

Die beiden ermitteln dabei im Fall eines Serienmörders: Es beginnt mit einem Hartz-IV-Empfänger in einer Plattenbausiedlung, der mit durchschnittener Kehle kopfüber in seinem Bad aufgehängt wurde. Kurz darauf wird ein weiteres Opfer gefunden, der Bewohner einer noblen Seniorenresidenz. Wie hängen die beiden Fälle zusammen? Je tiefer die Ermittler vordringen, desto mehr werden sie gefordert. Die Kommissare entdecken hinter den grausamen Morden die Umrisse eines Skandals, in den Alt-Stasi, Geheimdienste und die westdeutsche Pharmaindustrie verwickelt zu sein scheinen. Und beide lassen sich zu moralisch zweifelhaften Handlungen hinreißen – insbesondere Elling, der privat völlig überschuldet ist und von einem Unbekannten Bestechungsgeld annimmt.

Schon die Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis wertete Geršak als großen Erfolg. Im Gespräch mit unserer Redaktion hatte er vor wenigen Tagen gesagt, dass er angesichts der Konkurrenz nicht mit der Auszeichnung rechne. Nun hat es doch geklappt – was zeigt, dass sich der Balinger in der Liga der besten deutschen Schauspieler etabliert hat. Ausgezeichnet worden ist Geršak bereits 2013 als bester Darsteller mit dem Preis der der Deutschen Filmkritik für seine Rolle als Murat Kurnaz in "Fünf Jahre Leben" und in dem Film "Tore tanzt".