Die Albstädter "Statthalter" der Deutschen Bank: Firmenkundendirektor Armin Wißmann (links) und Filialdirektor Christian Starke Foto: Froemsdorf

Die Deutsche Bank in Albstadt ist mit dem Geschäftsjahr 2021 zufrieden und vermeldet ein "deutliches" Wachstum. Unwägbarkeiten für das Geschäftsjahr 2022 bringt der Krieg in der Ukraine mit sich.

Albstadt - In einem durchaus "herausfordernden Umfeld" – Filialdirektor Christian Starke verweist auf die Corona-Pandemie, niedrige Zinsen, steigende Inflation und den Ukraine-Krieg – habe sich die Deutsche Bank gut entwickelt – so lautet das Fazit. Das Geschäftsvolumen, also die Summe von Krediten, Einlagen und Depotvolumen, sei auf rund 1,4 Milliarden Euro angewachsen, das Einlagenvolumen auf rund 559 Millionen Euro und das Depotvolumen auf 412 Millionen Euro – die Steigerungen bei den letztgenannten Posten lägen im zweistelligen Prozentbereich. Die Zahl der in Ebingen betreuten Kunden betrug zum Jahresende rund 15 400.

Inflation und Krieg treiben die Anleger um

Bei der Beratung dieser Kunden spielen naturgemäß die oben genannten Widrigkeiten eine wichtige Rolle: Nach der Corona-Krise sind es jetzt die Inflation und der Krieg im Osten Europas, die die Anleger umtreiben. Laut Starke setzt sich der Trend zu den Wertpapieranlagen fort: Aktien böten bei steigender Inflation einen gewissen Schutz; allerdings seien Märkte derzeit volatil, und es empfehle sich "ein mittelfristiger Anlagehorizont", sprich: etwas Geduld. Der Filialchef empfiehlt Aktienfonds als "gute Lösung, um nachhaltig reales Vermögen aufzubauen".

Ukraine-Krieg macht den Anlegern Sorgen

Stichwort Nachhaltigkeit: Die Kundschaft interessiert nach Angaben der Bank verstärkt für nachhaltige Geldanlagen, bei denen Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung Beachtung fänden. Man versuche deshalb, in jeder Kategorie der Vermögensanlage mindestens ein nachhaltiges Finanzprodukt anzubieten, schule die Mitarbeiter entsprechend und präsentiere sich auch äußerlich "grün", nämlich mit einer großen Echt-Moos-Wand im Foyer. Die Filiale Albstadt war 2021 eine von insgesamt 143 "grünen Filialen" der Deutschen Bank; Ende 2022 soll die Mehrzahl aller Zweigstellen zu dieser Kategorie gehören.

Fast alles geht inzwischen digital

Damit geht ein Ausbau telefonischer und vor allem digitaler Zugangskanäle einher. Die Nutzerzahlen des Mobile- und Video-Banking sind 2021 weiter gestiegen, desgleichen die Zahl der digitalen Produktabschlüsse. Mittlerweile, so Starke, lasse sich beinahe jeder Abschluss, auch über komplexe Baufinanzierungen, über eine qualifizierte Videoberatung außerhalb der Filialöffnungszeiten auf den Weg bringen. Apropos Baufinanzierung: Der Trend zu den eigenen vier Wänden sei ungebrochen, das Kreditgeschäft im Jahr 2021 entsprechend gut gewesen – das Kreditvolumen betrug rund 412 Millionen Euro.

Liquiditätssicherung stand 2021 im Vordergrund

Auch das Firmenkundengeschäft ist trotz des schwierigen Umfelds gewachsen; die Erträge erhöhten sich laut Firmenkundendirektor Armin Wißmann, um rund acht Prozent. Die Bank habe für die Unternehmen eigens ein Informationsportal zum Ukrainekrieg eingerichtet, das beispielsweise aufzeige, wie sich Sanktionen auf das tägliche Geschäft auswirkten oder wie sich globaler Zahlungsverkehr und Währungsgeschäfte veränderten. 2021 habe coronabedingt die Liquiditätssicherung im Vordergrund gestanden, aber auch die Finanzierung von Nachfolgelösungen habe eine wichtige Rolle gespielt, und immer mehr Unternehmen im Zollernalbkreis ließen sich auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell und zur ESG-Transformation begleiten.