In Feierlaune: Die Freiburger Hugo Siquet (von links), Nicolas Höfler, Philipp Lienhart, Michael Gregoritsch, Woo-Yeong Jeong und Christian Günter jubeln nach dem Sieg vor den Fans. Foto: Puchner

Der SC Freiburg feiert beim FC Augsburg einen gelungen Start in die Bundesliga-Saison – auch dank eines "Seitenwechslers" und zwei Treffern in 105 Sekunden.

Es musste ja so kommen. Vor dem Spiel beim FC Augsburg erhielt Michael Gregoritsch einen Blumenstrauß – als Dankeschön für seine fünf Jahre, die er in Schwaben gespielt hatte.

Stefan Reuters Wunsch wird nicht erhört

"Reiß Dich heute zusammen", bat ihn Manager Stefan Reuter noch – doch der fromme Wunsch wurde nicht erhört. "Man sollte auf viele Dinge achten", sagte Gregoritsch nach dem Spiel mit einem verschmitzten Lächeln, "aber darauf kann man keine Rücksicht nehmen." Mit einem Treffer 15 Sekunden nach der Pause ebnete Gregoritsch seinem neuen Verein SC Freiburg den Weg zu einem 4:0 (0:0) an alter Wirkungsstätte – Rücksicht nahm er dabei nur beim Jubel nach dem Tor: Er hielt sich zurück – "aus Respekt".

Gregoritsch freut sich – und jubelt verhalten

Es war dem Österreicher allerdings dann doch anzusehen, wie erleichtert er über seinen insgesamt gelungenen Einstand für seinen neuen Verein war: "Ich freue mich, dass ich so einsteigen konnte." Der Treffer von Gregoritsch brachte Augsburg völlig aus dem Konzept. Nur 90 Sekunden später erhöhte der starke Vincenzo Grifo mit einem sehenswerten Freistoß (48.), es folgten ein nach Videobeweis wegen Abseits aberkannter Treffer von Roland Sallai (55.) und die korrekten Treffer von Rückkehrer Matthias Ginter (61.) und Neuzugang Ritsu Doan (78.).

Freiburg beeindruckt schon wieder

Freiburg spielte in beeindruckender Manier so, wie der FC Augsburg gerne spielen möchte. Von Trainer Christian Streich gab es danach ein Sonderlob für Gregoritsch. "Gregerl hat viele Dinge gut gemacht", sagte er, "er hat gut gespielt, aber nicht nur, weil er ein Tor geschossen und eines vorbereitet hat." Vor allem imponierte Streich, dass sich der neue zentrale Angreifer umgehend und wie die Mitspieler allein in den "Dienst der Mannschaft" gestellt hatte, weil er uneigennützig spielte, immer wieder anlief, damit Unruhe stiftete.

Matthias Ginter mit starker Leistung

Dass die Freiburger zum Start in die Bundesliga- und Europapokalsaison so überzeugend auftraten, lag allerdings auch an Ginter, der einst im Januar 2012 für den SC Freiburg sein erstes Tor als Profi gegen die Augsburger erzielt hatte. "Dass es so läuft, das ist schon außergewöhnlich", sagte der Abwehrchef, der nach acht Jahren in der Fremde zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war. Die Vorarbeit zu seinem Treffer kam – von Gregoritsch.

Schiedsrichter Dankert muss behandelt werden

Augsburg hatte nur 20 Minuten lang die Ansätze jenes Spiels gezeigt, das der neue Trainer Enrico Maaßen sehen will: Balljagd, Ballkontrolle, selbst aktiv sein. Doch nach einer dreiminütigen Unterbrechung, in der Schiedsrichter Bastian Dankert (Schwerin) nach einem Zusammenprall mit Freiburgs Christian Günter an der Wade behandelt werden musste, bekamen die Gäste das Spiel zusehends in den Griff und entschieden es in den 15 Minuten nach der Pause.