Freiwillige Helfer tragen in Sulz deutlich mehr Kröten, Frösche und Molche über die Straße als noch im Vorjahr. Bald könnte es eine App geben.
Gute Nachrichten verkündete Adrian Frick vom Amt für Grün und Umwelt im Umweltausschuss der Stadt: Die Hilfe der Stadt für Amphibien, die zurzeit vom Langenhard aus zu ihrem Laichgewässer wandern, zeigt Wirkung. „Im Jahr 2024 haben wir 835 Tiere über die Straße getragen. Jetzt zur Hälfte der Wanderzeit sind es schon 1169“, stellte Frick die Zahlen vor. Vor allem die Zahlen der Molche seien „explosionsartig angestiegen“. Die Tiere wandern hauptsächlich ins Sulzer Naturbad, es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass einige in privaten Gewässern laichen.
Im Winter wurden am Langenhard in Sulz für die Amphibien rund 1200 Meter Zaun ertüchtigt. Die städtischen Mitarbeiter hätten Schnitte in den Zäunen entdeckt. Nachdem man zunächst Vandalismus vermutet hatte, kam man dann jedoch zu dem Schluss, dass schlicht das Material nachgegeben hatte. Teilweise hätte man „Flickenteppiche“ von zwei bis fünf Meter langen Stücken vorgefunden.
Daraufhin entfernten die Mitarbeiter alle Zäune, bei denen nichts mehr zu machen war. In Vorbereitung auf die Amphibienwanderung wurden auch wieder die Klappschilder geöffnet, die die Autofahrer auf Rücksicht und Tempo 50 hinweisen und nicht nur die Amphibien, sondern, wie Frick erläuterte, auch die Helferinnen und Helfer schützen sollen.
Immer mehr Leute wollen helfen
Diese leisten in diesem Jahr wieder ganze Arbeit. „Es gibt immer mehr Leute, die sich reinhängen. Das ist schön zu sehen“, freute sich Frick. Der Aufruf, zu helfen, sei so erfolgreich gewesen, dass man einige Interessierte in Sulz gar nicht unterbringen konnte. Man habe sie daher an den Nabu und dessen Einsatz am Hohbergsee verwiesen.
Für die Zukunft, so Frick weiter, prüfe man, ob die Stadt Lahr bei der Krötenretter-App mitmachen solle, mit der es noch leichter falle, Helfer zu finden.
Lob für das städtische Engagement kam im Umweltausschuss vom Nabu: „Aus Sicht des Amphibienschutzes ist das sehr gut“, urteilte Eric Lippe, der Sprecher der Lahrer Gruppe.