Stolz präsentieren die Schüler einen Teil ihrer Beute (von links): Maurice Böllet, Armin Duric, David Lata und Lehrkraft Rachelle Marte. Foto: Terkowsky

Im Rahmen des Schulprojekts "Neckar-Tag" haben Schüler des Schulverbands am Deutenberg den Neckar gesäubert. Die 175 Achtklässler sammelten reichlich Müll und lernten an dem Tag viel über Mikroplastik.

VS-Schwenningen - Es ist matschig, rutschig und nass am Neckarufer. Das Thermometer zeigt um die drei Grad. Doch all das hält die 175 Schüler der achten Klassen des Schulverbundes am Deutenberg nicht davon ab, die steile Uferböschung herunterzuklettern. Schließlich haben sie ein Ziel: den Neckar von Müll zu befreien, den achtlose Umweltbanausen dort hineingeworfen haben.

 

Und dabei sind sie fleißig. Vier Mal mussten die Sammelbehälter einiger Schüler bereits geleert werden. Dazu gab es neben jeder Menge Flaschen und Dosen einige kuriose Funde. Zum Beispiel eine Autofelge oder ein halbes Kennzeichen. "Am Ende", sagt einer der Schüler, "wohnen wir ja hier und freuen uns auch, wenn der Fluss sauber ist".

Müllsammeln nur eine von mehreren Stationen

Die Aktion fand im Rahmen eines Schulprojekts statt. Die Idee dazu hatte der Lehrer Moritz Schütz. Am "Neckar-Tag" sollten die Schüler etwas über Recycling, Mikroplastik und Umwelt-Kreisläufe lernen und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun. Und da man "in Schwenningen an der Quelle sitzt, bietet sich der Neckar an", sagt Schütz.

Das Müllsammeln war aber nur eine von mehreren Stationen, die die Schüler an diesem Tag durchlaufen haben. So stellte beispielsweise die Städtische Galerie Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen die Schüler sich nicht nur kurz Aufwärmen konnten, sondern auch gemeinsam ein kurzer Lehrfilm angeguckt wurde.

Zweiter Schauplatz am Umweltzentrum

Ein weiterer spannender Projekt-Schauplatz war im Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar. Dort hielten Johannes Nonnenmacher vom Umweltzentrum und Tim Kiefer, ein Master-Student der HFU, einen kurzen Vortrag darüber, wie Mikroplastik den Alltag negativ beeinflußt und was man tun kann, um weniger Plastik zu generieren. So erfuhren die Schüler von Kiefer, dass "jeder Deutsche im Schnitt 1,2 Kilogramm Reifenabrieb produziert". Nonnenmacher ergänzt: "Wir essen pro Woche eine Kreditkarte."

Insgesamt war Schütz mit dem Ablauf des Projekttages und der Resonanz der Schüler zufrieden. Auch über die weitere Unterstützung aus der Bevölkerung, zum Beispiel in Form einer Spende durch den Lions-Club, zeigte er sich dankbar. Er meint, der Projekttag werde sicherlich wiederholt. Schmunzelnd fügt er hinzu: "Das finale Ziel ist der ganze Neckar."