Die Rettung von Kröte und Co. in einem Teich in Dettingen: Zur Schilderung der Naturschützer gibt es herbe Kritik. Die Frage steht im Raum: Wer hat wirklich die meiste Arbeit geleistet?
Peter Straubinger, der ehemalige Vorsitzende des TSV Dettingen, nimmt Stellung zum Bericht „Hilfe für die Amphibien am Sportheim“ vom 29. Juni. Nicht das Projekt selbst stellt Straubinger in Frage, sondern die im Bericht erwähnte ehrenamtliche Arbeit bei der Sanierung des Tümpels.
Er schildert: „Im Juni 2023 kontaktierte mich (in meiner damaligen Funktion als Vorsitzender des TSV Dettingen) Frau Christmann vom BUND, Projektleiterin ,220 Amphibiengewässer’. Sie bat den TSV als Grundstücksbesitzer um ein Gespräch hinsichtlich einer Sanierung des genannten Teiches. Sie hatte dazu bereits mit Frau Haigis (Ortsvorsteherin) Verbindung aufgenommen. Zu diesem Gespräch sollten auch Teilnehmer des Nabu dazukommen, die sie einladen wollte. Da ich im Juni von meinen Ämtern beim TSV zurücktreten wollte, bat ich sie, die neuen Vorstandskollegen nach dem 1. Juli zu kontaktieren, was sie dann auch tat.“
Auf Kosten der Steuerzahler
Wie Straubinger weiter berichtet, sind zu dem Gespräch einige (erwachsene) Vertreter des TC Dettingen gekommen. Den Grund dafür kenne er nicht, sei doch der Antrag von BUND und Nabu ausgegangen. Der Teich befindet sich auf dem Grundstück des TSV.
Weiter schildert Straubinger: „Nach so langer Vorbereitung und so vielen Beteiligten war ich der Meinung, dass nun die ehrenamtliche Arbeit beginnen würde, die in Ihrem Bericht suggeriert wird. Dies war aber definitiv nicht der Fall.“
Mangels Helfer habe Haigis den Bauhof der Stadt Horb auf Kosten des Dettinger Bauhofbudgets, sprich der Steuerzahler, beauftragt, die dann mit Bagger und Container angerückt seien, um den Teich auszubaggern und den Schlamm und das alte Schilf zu entsorgen.
Straubinger berichtet: „Leider kam es durch die Arbeiten zu einer Verstopfung des Ablaufrohres, was zu Überflutungen des Teichs und einer Verschmutzung des TSV-Geländes durch Überschwemmung führte. Durch das Entfernen der Bepflanzung am Teich musste eine (zumindest provisorische) Absicherung errichtet werden, da die Gefahr groß war, dass eventuell Kinder im nun leicht zugänglichen, aber schlammigen Teich zu Schaden kommen könnten. Weiterhin musste das Ablaufrohr an verschiedenen Stellen freigelegt werden und wurde dann von einem Kanalbetrieb/Tiefbau Stadt Horb durchgespült. Der Auslauf des Froschbachs musste ausgebaggert und erweitert werden, um einen erneuten Rückstau zu verhindern.“
War der TC nicht beteiligt?
Bei all diesen Arbeiten, die sich über Wochen hinzogen, habe sich kein Vertreter des Nabu oder der Tennisjugend des TC Dettingen mit ehrenamtlicher Arbeit beteiligt. „Sämtliche (Folge-) Arbeiten wurden ausschließlich von Helfern des TSV Dettingen oder hauptamtlichen Firmen durchgeführt und mussten von Frau Haigis und dem Vorstand des TSV Dettingen, Herrn Schmidt, koordiniert werden, obwohl weder TSV noch Ortschaftsverwaltung die Sanierung des Teiches beantragt hatten. Provisorische Sicherungsarbeiten, Aufräumarbeiten und das Freilegen der Ablaufrohre geschahen ausschließlich durch Freiwillige des TSV Dettingen.“
Einige offene Fragen
Straubinger fragt sich nun, ob es Fördergelder für diese Maßnahme gab und wer den Antrag gestellt hat, nachdem die eigentliche Initiative im Juni 2023 vom BUND ausgegangen sei, die Arbeiten aber durch hauptamtliche Firmen auf Kosten der Steuerzahler ausgeführt wurden.
Straubinger meint: „Falls Fördergelder gewährt wurden: Sollten die Fördergelder nicht dazu verwendet werden, das Budget der Ortschaft auszugleichen und Steuergelder zurückzuzahlen, die von der Ortschaftsverwaltung dann sicher wieder sinnvoll in andere Projekte investiert werden könnten?“
Weiter fragt er: „Ist es bei der Beantragung von Fördergeldern nicht immer notwendig, dass die Geförderten dann auch Geld- oder Sachleistungen zu erbringen haben? Was sonst würde denn gefördert?“
Die für ihn wichtigste Frage ist aber, warum ausdrücklich eine Gruppe erwähnt wurde, die bei diesem Projekt weder Eigeninitiative noch ehrenamtliche Arbeit geleistet hat?