Im Hinspiel hatte die SG Empfingen um Daniel Seemann (am Ball) nur knapp gegen die Ergenzinger gewonnen. Foto: Andreas Wagner

Ein ungleiches Derby steht der SG Empfingen und dem TuS Ergenzingen im vorletzten Spiel der Landesliga bevor.

SG Empfingen – TuS Ergenzingen (Sonntag, 15 Uhr). Der Tabellenvorletzte aus Ergenzingen ist schon einige Zeit sicher abgestiegen und muss nun zum Tabellensechsten aus Empfingen, der ganz andere Ambitionen hat.

Nach dem wichtigen Sieg gegen den SV 03 Tübingen geht die Elf von Philipp Wolf voller Selbstvertrauen in das vorletzte Saisonspiel in der Landesliga. „Wir hatten vor der Saison zwei Ziele. Einen einstelligen Tabellenrang, da stehen wir aktuell auf Rang sechs sehr gut da, und mehr als 50 Punkte. Dieses zweite Ziel könnten wir am Sonntag mit einem Sieg gegen den TuS Ergenzingen ebenfalls erreichen“, sagt Empfingens Trainer Wolf, für den es das letzte Heimspiel mit der SG ist, bevor der den Verein verlässt.

Gegentreffer stören

Zu der Partie in Tübingen, die Empfingen mit 2:4 gewinnen konnte, sagt Wolf im Nachgang: „Wir haben eine reife Leistung gezeigt. Was mich gestört hat, waren, wie so oft, die zwei Gegentreffer. Aber wenn man im Sturm fast immer zwei bis drei Tore schießt, agiert man in der Rückwärtsbewegung halt manchmal etwas schlampig.“

Weiter sagt Wolf zu der Begegnung am Sonntag und gibt damit seiner Mannschaft eine Aufgabe vor: „Was aber fast noch wichtiger ist: Mein Team hat gegenüber dem 1:0-Erfolg in Ergenzingen im Hinspiel einiges gutzumachen, denn meiner Ansicht nach war dies eines der drei schlechtesten Spiele in einer sonst guten Saison.“

In der Tat trennen die beiden Vertreter des hiesigen Bezirks satte 29 Zähler, was für die Ergenzinger von Trainer Michael Sattler den Gang in die Bezirksliga bedeutet. Zu selten konnte die eigentlich hoffnungsvolle Mannschaft aus dem Gäu ihr wahres Gesicht zeigen, da passte das Abmelden der zweiten Mannschaft ins Gesamtbild einer verkorksten Saison.

Zuletzt ging man gegen die abstiegsgefährdete SG Deißlingen zu Hause mit 1:5 unter, nicht gerade ein Hoffnungsträger für das Duell an der Weillindestraße. Doch vielleicht kommt auch der Derbycharakter zum Tragen und der TuS wächst über sich hinaus. Denn schließlich haben viele Empfinger Spieler eine Ergenzinger Vergangenheit.

Bei den Platzherren ist Felix Plocher verhindert. Mit Noah Scheurenbrand und dem zuvor gesperrten Sergen Erdem kehren aber zwei weitere Spieler in den Kader zurück. So will Empfingen eine überragende Rückserie gegen den TuS und zum Schluss in Nehren fortsetzen.

Improvisieren angesagt

Für die Gäste aus Ergenzingen geht es hauptsächlich darum, sich aus der Landesliga mit einer guten Leistung zu verabschieden und in der Saison 2023/24 einen Neuanlauf mit Coach Michael Sattler im Bezirksoberhaus zu starten.

Dieser sieht die Partie weniger unter dem Derby-Aspekt. „Da ich aus einem anderen Bezirk komme, ist es für mich ein Spiel wie jedes andere. Ich bereite mich auf das Spiel in Empfingen wie auf jedes andere vor. Aber klar, für meine Spieler ist es schon etwas anderes“, sagt Sattler.

Nach der Niederlage von Sonntag hofft Sattler auf eine Verbesserung. „Das Spiel hat gezeigt: Wenn wir nicht an unsere Leistung rankommen, ist es egal, wie der Gegner heißt. Wenn du so einen rabenschwarzen Tag erlebst, kannst du jede taktische Vorgabe in die Tonne treten. Aber wenn wir nach uns gucken und das abrufen, was wir können, dann können wir jeden schlagen“, ist sich Sattler sicher.

Personell sieht es in Ergenzingen wieder schlecht aus. Im Vergleich zu vergangenen Woche fehlen Silas Leber, Lukas Bok, Daniel Amann und Tobias Böhm. Nicolas Eisch fehlt mit Knieprobleme und hinter Nico Klink steht weiter ein Fragezeichen. So gilt es in Sachen Aufstellung wieder zu improvisieren. „Das bin ich aber leider gewohnt. Wir haben diese Saison keine drei Spiele mit gleicher Aufstellung gespielt“, sagt Sattler, der aber trotzdem mit Optimismus in das vorletzte Spiel geht.