Verantwortliche und unterstützende Personen und Firmen vor dem neuen Impfzentrum in Bisingen (von links): Anna Ertelt-Rozier, Florian Schempp (Landratsamt),zwei Assistentinnen, Simona Kirschbaum (Leitung organisatorische Ebene), Walter Scharl (Vermieter), Waldemar Ertelt (ärztliche Leitung), Apotheker Johannes Ertelt, Bürgermeister Roman Waizenegger. Von den Handwerksfirmen: Michael Schieber (S-Tec) und Stefan Stadtmiller (Stromer). Foto: Wahl

Seit Samstag gibt es in der Gemeinde Bisingen ein Impfzentrum. Es befindet sich im ehemaligen Gebäude der Bäckerei Scharl in der Steinhofenerstraße 24, das in Bisingen auch liebevoll "Im Sträßle" genannt wird.

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Bisingen - Um 14 Uhr wurde dieses Impfzentrum offiziell eröffnet und pünktlich kamen auch die ersten Mitbürger, um sich den Piks geben zu lassen.

Sofern genügend Impfstoff vorhanden ist, wird jetzt sieben Tage die Woche geimpft, sagt Apothekerin Anna Ertelt-Rozier. Allerdings ausschließlich erst nach vorheriger digitaler Anmeldung. Die Buchung ist ausschließlich online möglich und kann weder telefonisch, noch persönlich vorgenommen werden.

Wohnortnahes und niederschwelliges Angebot

Die Pandemie befindet sich mitten in der vierten Welle und auch der Zollernalbkreis verzeichnet Tag für Tag bedenkliche Inzidenzwerte. Viele Menschen im Gesundheitssystem – ob in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Apotheken oder in niedergelassenen Arztpraxen – arbeiten seit Pandemiebeginn am oder über dem Limit.

Wenn die Impfquote in Deutschland nicht weiter steigt, befürchten führende Wissenschaftler dass dies nicht nur zur weiteren unbegrenzten Verbreitung der bisherigen Corona-Varianten führt, sondern dass es auch schneller zur Übertragung neuer Varianten wie jetzt Omikron führen kann. Die klare Empfehlungen lautet daher: "Impfe wer kann!" beziehungsweisen "Lassen Sie sich impfen!".

Die zunehmende Dramatik der Lage und die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage führte zu der Überlegung eine ortsnahe, schnelle Möglichkeit zum Impfen mitten in Bisingen zu realisieren. So entstand die Idee, alle Kapazitäten im Ort zu bündeln, um ein niederschwelliges Angebot zu schaffen.

Binnen zehn Tagen Gebäude startklar gemacht

Der in Bisingen aufgewachsene Kinderarzt Waldemar Ertelt ist ärztlicher Leiter des neuen Impfzentrums. Gemeinsam mit seinem Neffen, Apotheker Johannes Ertelt, sowie der ganzen Familie und dem Apotheken-Team hauchten sie dem Projekt in kürzester Zeit Leben ein. So haben die Ertelt-Apotheken in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Handwerkern (Die Stromer, Maler Fecker und S-Tec Werbetechnik) in nicht mal zehn Tagen die ehemalige Bäckerei Scharl gegenüber der Hohenzollern-Apotheke mieten und renovieren können. Die Familie Scharl als Vermieter war ebenfalls begeistert von der Idee und sagte sofort ihre tatkräftige Unterstützung zu.

Gemeinsam mit den Bisinger Ärzten Evelyne Traub-Bobrich, Ullrich Mohr, Axel Güntner, Gertruda Schnabl sowie weiteren Ärzten aus der Region wie Philipp Gonser aus Hechingen und Peter Bär aus Mössingen wird nahezu täglich ein Impfangebot ermöglicht.

Terminbuchung nur über Homepage möglich

Apotheker Johannes Ertelt freut sich über das Zustandekommen dieses ambitionierten Gemeinschaftsprojekts: "Wir haben ein engagiertes, kompetentes Team aus Ärzten, MFAs, Krankenschwestern und Apothekenmitarbeitern zusammenstellen können, das nun loslegen wird!" Sofern die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegeben ist, sind tägliche Angebote und spezielle Tage für Senioren oder Jugendliche geplant und – sobald die entsprechende STIKO-Empfehlung da ist – auch für Kinder.

Die Organisation wird vollkommen digital über eine Software abgewickelt, damit vor Ort alles sehr schnell und möglichst kontaktlos ablaufen kann. Buchbar sind Impftermine unter www.impfzentrum-bisingen.de. Geimpft werden können ausschließlich angemeldete Personen. Es werden ständig neue Termine freigeschaltet