So werden Vincenzo Grifo, Christian Günter, Nico Schlotterbeck und Philipp Lienhart (von links) am Samstagabend jubeln – davon ist unsere ganze Redaktion überzeugt. Foto: Eibner

Wer wird Pokalsieger 2021/2022? Mit dem SC Freiburg und RB Leipzig treffen am Samstagabend (20 Uhr) zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. Wer aber das Rennen machen wird, ist für unsere Redakteure eine eindeutige Sache.

Wenn es nach den Sportwettenanbietern geht, ist RB Leipzig Favorit im Finale. Bei bwin beläuft sich die RB-Quote auf 2,00 gegenüber 3,75 bei Freiburg. Aber RB hat schon zweimal das DFB-Pokalfinale verloren: 2019 gegen Bayern München (0:3), 2021 gegen Borussia Dortmund (1:4). Kommt es nun zu Niederlage Nummer 3? Wie das Finalwochenende für den »symbadischen« SC Freiburg läuft, können Sie in unserem Live-Blog verfolgen. Vielleicht ja so, wie es unser Volontär Hendrik Erb in seiner Kristallkugel vorhergesehen hat. Übrigens: Rund 50 Millionen Euro kostet den SC Freiburg das kickende Personal pro Jahr – Finalgegner RB Leipzig muss das Dreifache berappen. Dass aber Geld keine Tore schießt, ist eine Weisheit, an die auch unsere Redakteure glauben.

 

Felix Gieger, Sportredakteur in Lahr und in Berlin für uns vor Ort

Es ist ein Fernsehbild, das bei gegnerischen Fans für Nervenflattern sorgt: Nils Petersen am Spielfeldrand, kurz vor der Einwechslung. Auch in dieser Saison hat der Joker der Nation seinem Spitznamen alle Ehre gemacht. Wenn er am Samstag gegen 21.15 Uhr im Olympiastadion ins Spiel kommt, wissen alle, wessen Stunde geschlagen. Der Edeljoker wird ein weiteres Mal zuschlagen und den SC Freiburg zum DFB-Pokalsieg schießen. Nach der »verpassten« Champions-League-Quali fragt dann wirklich kein Mensch mehr.

Peter Flaig, Leiter der Sportredaktion

Ob in Nordseenähe am Weserdeich oder ganz im Süden bei den Berchtesgadener-Alpen-Reds, ob bei den siegestrunkenen Fans der am Mittwoch erfolgreichen Frankfurter SGE oder ob sie im Westen »schwatzgelb« daherkommen: Am Samstag steht gefühlt ganz Fußball-Deutschland hinter den Breisgau-Brasilianern. So viel Sympathie wird den SC Freiburg im Spiel der Spiele beflügeln. Abgewandelt von den damaligen Aufstiegsgesängen der SC-Fans: »Alle in Deutschland glauben daran, dass der SC den Pokalsieg kann!«

Constantin Blaß, Chefredakteur – und eigentlich BVB-Fan

Es ist eine Woche der Romantiker im milliardenschweren Fußball-Geschäft! Union Berlin schließt die Bundesliga als Fünfter ab, Rot-Weiss Essen steigt auf in die 3. Liga, Eintracht Frankfurt holt die Europa League, der Hamburger SV gewinnt das Hinspiel gegen den mit 374 Millionen Euro unterstützten »Big City Club«. Jetzt fehlt nur noch der Sieg des SC Freiburg im DFB-Pokalfinale. In der Liga gab es jüngst zweimal ein 1:1 gegen Leipzig. Die deutschlandweiten Sympathien schlagen ohnehin für Christian Streich und Co. Mein Tipp: 3:1.

Jörg Braun, stellvertretender Chefredakteur und SCF-Fan

Es gibt viele gute Gründe, weshalb Fußball-Deutschland dem Freiburger Sportclub den DFB-Pokalerfolg wünscht und gönnen würde. Ein im ganzen Finale-Trubel kaum beachteter Grund: Wir wollen endlich Christian Streich mal völlig ausflippen sehen, brüllen, jubeln, vielleicht gar Freudentränen vergießen. Dieser Trainer und sein beständiges Understatement sind zwar Kult und einfach großartig. Doch jetzt, beim größten SC-Triumph, darf er endlich mal die Sau rauslassen, mal zeigen, dass er sich bodenlos freuen kann. Das wollen wir sehen, Trainer!

Michael Hundt, Sportredakteur in Lörrach

Der SC Freiburg gewinnt den DFB-Pokal, weil es die Leipziger bisher in zwei Anläufen nicht geschafft haben. Und es auch im dritten Versuch nicht schaffen werden. Blickt man in die Historie des DFB-Pokals, so muss man außerdem feststellen, dass noch nie eine Mannschaft aus dem Osten Deutschlands DFB-Pokal-Sieger geworden ist. Sehr wohl aber ein Team aus Österreich – auch wenn das zu einer anderen Zeit war. Hinzu kommt, dass Christian Streich als Trainer bereits Endspiel-Erfahrung in Berlin hat.

Gunter Wiedemann, Sportredakteur in Villingen

Eine WhatsApp am Mittwochabend, Absender ist ein Freund aus dem Hessischen: »Wir feiern jetzt mit Äppelwoi den Eintracht-Wahnsinn, duam Samstag mit Zäpfle den Sieg des Sportclubs.« Es wird so kommen, weil der SC noch nie – selbst in Zeiten eines Rodolfo Cardoso – eine auch in Sachen Kadertiefe so stark besetzte Elf hatte. Dazu kommt die notwendige Geschlossenheit. Nils Petersen wird in der 84. Minute eingewechselt – und macht drei Minuten später mit dem 2:1 alles klar. Kühlschrank auf!

Michael Haas, Sportredakteur in Oberndorf

RB Leipzig hat im Eiltempo die deutschen Ligen durchlaufen, bis hoch in Champions-League-Sphären. Verantwortlich: Investor Dietrich Mateschitz mit seinem Red-Bull-Imperium. Als das Projekt »RasenBallsport« :-) 2009 gestartet wurde, war der SC Freiburg schon 105 Jahre alt. Gewachsen! Durch Menschen wie Christian Streich, seit 1995 im Verein. Einer, der sichtet, ausbildet, den Menschen sieht. In Finals entscheiden oft Nuancen. Diese hat der Sport-Club auf seiner Seite – auf fast allen Ebenen.

Jürgen Maier, Politik-Redakteur in Oberndorf

Als Neigschmeckter in den VfB-Schwabenland-Stuttgart-Kosmos und bei Offenburg sozialisiert, ist die alte Frage in Baden beantwortet: Der SC Freiburg, nicht der Karlsruher SC ist die Nummer eins im Badnerland. Und da dieses bekanntlich ja das schönste in Deutschlands Gauen ist, kann es in diesem Jahr nur einen DFB-Pokalsieger geben: den SC Freiburg. In meiner Jugend coachte noch Volker Finke im Dreisamstadion die Breisgau-Brasilianer, heute wirbelt Alemannen-Vulkan Christian Streich im Europa-Park-Stadion an der Seitenlinie. Frisch auf! Frisch auf!

Hendrik Erb, Sportvolontär in der Onlineredaktion

Es ist das Duell der Gegensätze. Auf der einen Seite der Sympathieträger aus dem Schwarzwald, auf der anderen Seite das Feindbild der deutschen Fangruppierungen. Doch es ist auch das Aufeinandertreffen der Getränkesponsoren. Schwarzwaldmilch gegen Red Bull – gesunder Proteindrink gegen süße Brause-Brühe. Der Sieger ist dadurch bereits vorbestimmt. Das Glas Milch zum Frühstück ist doch deutlich bekömmlicher als eine Dose Red Bull. Mit der Kraft des weißen Goldes holt sich der Sportclub den Pokal.

Frank Campos, Online-Sportredakteur in Oberndorf

Während Leipzig seine Motivation daraus zieht, es nach zwei deutlich verlorenen Endspielen beim dritten Mal besser zu machen, ist es für die Breisgauer ein Novum, im Finale zu stehen. Das besondere Momentum sollte die entscheidenden Extra-Prozentpunkte an Motivation bringen – den Extra-Kick, das Spiel um keinen Fall preiszugeben. Das Team von Trainer Christian Streich glaubt an seine eigene Stärke und hat mit RB Leipzig nach dem verlorenen Rennen um einen Champions-League-Platz sicherlich noch ein Hühnchen zu rupfen.

Tim Geideck, Redakteur in Calw

Genau wie am Mittwoch beim Europa-League-Finale hinter Eintracht Frankfurt wird ganz Fußball-Deutschland beim Pokalfinale hinter dem SC Freiburg stehen – von Flensburg bis Berchtesgaden, von Aachen bis Eisenhüttenstadt. Diese Welle der Sympathie wird den Sportclub in Berlin genauso beflügeln wie die Eintracht in Sevilla. Denn Fußball-Deutschland wünscht es sich: In dieser Woche soll nicht nur SGE-Präsident Peter Fischer, sondern auch SC-Trainer Christian Streich aus einem Pokal trinken!

Michael Bundesmann, Sportredakteur in Villingen

Der Sportclub wird mit etwa 7:6 nach Elfmeterschießen in Berlin seinen ersten Sieg im DFB-Pokal perfekt machen. Es wird eine absolute Nervensache für beide Fan-Lager. Beide Mannschaften sehe ich von der aktuellen Form her vollkommen auf Augenhöhe – vor allem mit der Qualität eines starken Umschaltspiels. Was ich bei Freiburg in dieser Saison so bewundert habe, war diese unglaubliche Mentalität, die auch Christian Streich immer vorlebt. Diese wird am Ende ausschlaggebend sein.