Mitarbeiter Paul Bauer mit den Vorständen Demian Scharton und Alexander Kulik (von links) in der Produktionshalle. Foto: Cornelia Hellweg

Der Markt für Drohnen floriert. Das hat die Geschäftsleitung der Schwenninger Hitherma AG auf die Idee gebracht, dafür spezielle Gehäuselösungen zu entwickeln.

Seit Juli des vergangenen Jahres sind Demian Scharton und Alexander Kulik die beiden Vorstände bei der Hitherma AG. „Wir erweitern unser Produktportfolio um innovative Gehäuselösungen für moderne Aufklärungs- und Kampfdrohnen“, sagt Demian Scharton.

 

Auch im zivilen Bereich gebe es zunehmend Anwendungsgebiete für Drohnen. Im Unternehmen nutzt man das Verfahren des vakuumgestützten Tiefziehens für ganz unterschiedliche Produkte. Die reichen von Ladungsträgern über Umhausungen für die Medizintechnik bis zum Bereich Schienenverkehr.

„Unsere Lösungen aus Hochleistungskunststoff finden überall dort Anwendung, wo Präzision, Sicherheit und Belastbarkeit gefragt sind – von intelligent designten Ladungsträgern über Gehäuse für medizintechnische Geräte und Zutrittskontrollsysteme bis hin zu maßgeschneiderten Komponenten für den modernen Schienenverkehr.“

Rüstung boomt

Derzeit werde – auch in Deutschland – wieder viel in Rüstung investiert. Der Markt für Drohnen entwickele sich stark. „Und jede Drohne benötigt ein Gehäuse.“ Mittels des bei Hitherma genutzten Verfahrens könne man hier auch großflächige Formen günstig tiefziehen. Im Vergleich zu Spritzguss- und PUR-Verfahren seien die Werkzeugkosten „deutlich geringer und bereits bei kleinen Stückzahlen wirtschaftlich“. Die Vorteile dieses Verfahrens für die Herstellung von Drohnen sind nach Angaben von Demian Scharton allerdings noch nicht so bekannt. Das möchten er und der technische Geschäftsführer Alexander Kulik ändern.

Eine Darstellung, wie so ein Drohnengehäuse aussehen könnte. Foto: Hitherma AG

„Wir arbeiten aktuell an der DIN EN 9100 Zertifizierung, für die Luft- und Raumfahrt“, berichtet Scharton.So eine Zertifizierung sei zwar arbeitsaufwendig, bringe einen aber schneller an den Markt. „Wir befinden uns in einem Nischensegment, das Verfahren ist noch relativ unbekannt – wir müssen die Hersteller mit unserem Verfahren abholen.“

Der Drohnen-Markt wird sich stark weiterentwickeln, sind beide Unternehmensvorstände überzeugt. In der Schweiz werden beispielsweise Drohnen bei der Bergüberwachung eingesetzt, in China unter anderem bei der Verkehrsüberwachung oder als Lieferdrohnen sowie in der Landwirtschaft.

Produkt mit Potenzial

Verantwortlicher für Technik und Entwicklung Alexander Kulik sieht Hitherma gut aufgestellt: „Wir können alles – von der CAD-gestützten Konstruktion über Machbarkeitsanalysen bis zum schnellen Prototypenbau.“ Kunden profitierten von technischer Unterstützung bereits in der Entwicklungsphase. Die Umsetzung erfolge präzise und kostenoptimiert – vom Konzept bis zur Serienfertigung.

Insgesamt seien die Batteriekapazitäten bei Drohnen gewachsen. Und mittels Künstlicher Intelligenz erschließen sich noch ganz neue Einsatzmöglichkeiten, ist man bei Hitherma überzeugt.