Arzt Bernd Fricke (links) vom mobilen Impfteam überprüft den Impfpass. Für Jiahao He ist es die vierte Impfung. Foto: Blessing

Das Impfbus-Team mit Ärzten aus Lahr und Umgebung war am Mittwoch zum vorerst letzten Mal im Einsatz. Im Schlachthof wurden nochmals Corona-Impfungen angeboten. Aufgrund der geringen Nachfrage wird das Angebot nun eingestellt.

Lahr - Die Atmosphäre im Schlachthof ist entspannt. Keine langen Warteschlangen, keine Termine, die vorab vereinbart werden mussten – und genügend Impfstoff gibt es auch. Dennoch kommen am Mittwoch kaum Menschen in das Gebäude in der Dreyspringstraße.

Etwa zehn Impfungen hat das Team bis 17.15 Uhr verabreicht – bis 19 Uhr rechnet das Ärzteteam mit insgesamt 20 bis 30 Immunisierungen. "Seit Oktober haben wir ungefähr 180 Impfungen vorgenommen", erklärt einer der anwesenden Ärzte, der seinen Namen jedoch nicht in der Zeitung lesen möchte. Meist seien es vierte Impfungen gewesen. In Lahr seien die Termine noch gut gefragt gewesen mit rund 20 Impfungen pro Termin.

Mobiles Impfteam hat Arztpraxen entlastet

Bei den umliegenden Dörfern waren es auch mal nur sechs Impfungen bei einem Einsatz des Impfbusses, erklärt der Arzt. Die Nachfrage sei insgesamt stark zurückgegangen.

Das mobile Impfteam war im Einsatz, um vor allem die Hausärzte zu entlasten. Viele von ihnen könnten die Impfungen zusätzlich zum Regelbetrieb in den Praxen aktuell nicht leisten. Außerdem sei es ein enormer Verwaltungsaufwand. "Der Impfstoff wird in einer Dose geliefert, in der immer sechs Impfungen drin sind", erklärt Arzt Bernd Fricke. Einmal geöffnet, müsse man auch alle sechs Impfungen verabreichen. Das sei für Hausärzte jedoch nicht immer möglich.

Außerdem hat das Impfbus-Team auch nach Schließungs des Kreisimpfzentrums in Lahr die Möglichkeit geboten, sich auch außerhalb von Arztpraxen und ohne lange Wartezeiten impfen zu lassen.

Anfangs war das Impfbus-Team noch mit einem Bus, der von der SWEG zur Verfügung gestellt wurde, unterwegs. Dieser Aufwand habe sich nicht mehr gelohnt. "Wir sind den Städten und Gemeinden sehr dankbar, dass sie uns Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben", sagt Fricke. Besonders die Stadt Lahr, die mehrmals die Räume des Schlachthofs bereitstellte, sei eine große Unterstützung gewesen, so die Helfer.

Der Impfstoff wird vom Bund zur Verfügung gestellt. Zur Verfügung standen sowohl die ursprüngliche Biontech-Variante für die Grundimmunisierung – für die Erst- und Zweitimpfung – als auch die angepasste Variante Biontech B4/5 für die als Booster bezeichneten Auffrischimpfungen drei und vier. Nun macht das Impfbus-Team Schluss.

Ärzte stehen bereit, wenn sie gebraucht werden

"Wenn sich die Lage ändert und unsere Hilfe wieder benötigt wird, helfen wir gerne", so Fricke. Die nötige Infrastruktur und die Erfahrung seien vorhanden.

Das Kreisimpfzentrum in Lahr ist seit dem 30. September geschlossen. Das Impfgeschehen ist in die Regelversorgung übergegangen und wird fortan primär von der niedergelassenen Ärzteschaft übernommen. Zur Buchung eines Impftermins kann das vom Land Baden-Württemberg bereitgestellte Impfterminportal im Internet unter www.impftermin-bw.de genutzt werden.