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Der Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim und der Entführungsfall der Bankiersfrau – Ein Ortsbesuch.

Heidenheim - Nach einer Woche hat die Polizei noch keine heiße Spur von Maria Bögerl - die Sorge in Heidenheim-Schnaitheim um die entführte Frau des Sparkassenvorstands Thomas Bögerl wächst.

Auf den ersten Blick geht alles seinen gewohnten, ruhigen Gang im kleinen Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim. Das Wasser des kleinen Donaunebenflusses Brenz bahnt sich gemächlich seinen Weg in Richtung Heidenheim. Der Maibaum steht kerzengerade im Ortskern, gegenüber in der Dorfkneipe gibt's die Currywurst mit Pommes für 3,50 Euro - allerdings nur abends, mittags ist geschlossen. Idylle pur.

Nach der Entführung der Bankiersfrau Maria Bögerl, die in Schnaitheim wohnt, ist die heile Welt aus den Fugen geraten. "Die Kunden reden über nichts anderes mehr - und wir im Kollegenkreis auch nicht", sagt die Verkäuferin Luisa Braun in der Apotheke im Ortskern.

Auf dem Tresen liegen neben der "Apothekenumschau" die Fahndungszettel der Polizei. Maria Bögerl schaut freundlich auf dem Foto - die Verkäuferinnen bangen um sie. Im Hinterzimmer erkundigen sie sich fast im Minutentakt im Internet, ob es Neuigkeiten zum Fall gibt. Heute um 20.15 Uhr wird der Entführungsfall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" gezeigt. Der Ehemann der Entführten, Sparkassen-Vorstand Thomas Bögerl, wendet sich dabei direkt an den oder die Täter. Luisa Braun und ihre Kolleginnen werden dabei zuschauen.