Von Ausgrenzung und Mobbing sind zahlreiche Kinder betroffen. Auch Schulsozialarbeiterin Jennifer Schilling wird in der Einzelfallhilfe in Pfalzgrafenweiler immer wieder davon berichtet. (Symbolfoto) Foto: © Christian Schwier – stock.adobe.com

Die Arbeit von Jennifer Schilling, Schul- und Jugendsozialarbeiterin in Pfalzgrafenweiler, wird zunehmend komplexer und zeitintensiver.

Seit mehr als zehn Jahren ist Jennifer Schilling in Pfalzgrafenweiler als Schul- und Jugendsozialarbeiterin tätig. Ihren Tätigkeitsbericht für das zurückliegende Schuljahr 2024/25 legte sie dem Gemeinderat schriftlich vor.

 

Schilling zählte im letzten Schuljahr 2587 individuelle Beratungstermine an der Grund- und Werkrealschule (Vorjahr 1655), davon entfielen 878 auf Mädchen (Vorjahr 595), 1709 auf Jungs (Vorjahr 1060). Die Beratung von Lehrkräften war bei 590 individuellen Problemlagen gefragt (Vorjahr 379). Weitere 798 Termine entfielen auf die Beratung von Erziehungsberechtigten (Vorjahr 571).

An der Realschule nutzten 634 Schüler die individuelle Beratung und Hilfe (Vorjahr 429), davon 168 Mädchen (Vorjahr 100), 466 Jungs (Vorjahr 329). Bei den Lehrkräften zählte Schilling 122 individuelle Problemlagen , bei denen ihrerseits Beratung gefragt war (Vorjahr 66). In 53 Fällen nahmen Erziehungsberechtigte Schillings Beratungsangebot in Anspruch (Vorjahr 53).

Ausgrenzung und Mobbing

Die Themen der Einzelfallhilfe waren vielfältig und erstreckten sich von Ausgrenzung und Mobbing, Schulangst über aggressives Verhalten bis zu Schlägereien sowie Schulmüdigkeit und Über- oder Unterforderung bis zu Cybermobbing und Suchtproblemen. Schilling führte soziale Kompetenztrainings in verschiedenen Klassen durch, begleitete auf Klassenausflüge und leistete sozialpädagogische Gruppenarbeit.

Prävention fand in der „ROKT-Gruppe“ statt. Zudem gab es eine „keep cool“-Gruppe für Kinder und Jugendliche mit auffälligem Verhalten und eine „starke Tiger“-Gruppe zum Trainieren und Stärken des Selbstwertgefühls. Dienst auf dem Pausenhof der Grundschule übernahmen in den großen Pausen 22 Streitschlichter.

Suche von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen

Schilling unterstützte beim Erstellen von Bewerbungsschreiben mit Lebensläufen und bei der Ausbildungs- oder Praktikumsplatzsuche. An der Lehrstellen-Rallye im Oktober nahm sie mit einer Gruppe teil.

Schwerpunkt in der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist ihre Tätigkeit im offenen Treff mit Präventionsarbeit, Begleitung in schwierigen Lebensphasen, Konzeptentwicklung, Planung und Umsetzung von Projekten. Daneben bot Schilling im Jugendraum an mehreren Wochentagen ein offenes Angebot in der Mittagspause sowie offene Sportangebote auf der Sportanlage und zwei Mal monatlich Aktionstage an. Sie stellte kreative und sportliche Programme sowie Ausflüge während der Ferien auf die Beine. Erstmals hieß es beim dreitägigen Kinderspieldorf Mini-Pfalzgrafenweiler „Kinder an die Macht“.

Komplexere Einzelfallarbeit

Im Bericht wurde zudem die Jugendbeteiligung beim fünften Jugendforum in Pfalzgrafenweiler mit 22 Teilnehmern genannt. Schilling blickte auf ein arbeitsreiches Schuljahr zurück, in dem die Präventionsprojekte um den neuen interaktiven Workshop „Cannabis – Quo Vadis“ erweitert wurde.

Schilling zieht folgendes Fazit: Die Einzelfallarbeit nahm im Hinblick auf Komplexität und Zeitintensität weiter zu. Offene Angebote, vor allem mit Bewegung und Sport, waren sehr gut besucht.

Ausblickend auf das laufende Schuljahr will Schilling die Präventionsarbeit vorantreiben und die Zusammenarbeit mit Schulleitungen sowie Lehrern intensivieren. Zudem will sie das Projekt „Mini-Pfalzgrafenweiler“ beibehalten.