Der Schömberger Gemeinderat befürwortet nach wie vor Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf der Deponie Herrleswasen in Schörzingen. Foto: Schweizer

Nach wie vor hält Schömberg die Deponie Herrleswasen bei Schörzingen als Standort für Freiflächen-Photovoltaikanlagen geeignet. Windräder drehen sich allerdings wohl keine.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde nochmals an das Wind-an-Land-Gesetz aus dem Jahr 2022 und das Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg von 2023 erinnert – die Politik gibt in beiden Papieren die Flächenziele für den Ausbau erneuerbarer Energien vor. 1,8 Prozent der Landesfläche soll für Windkraft, 0,2 Prozent für Photovoltaik zur Verfügung gestellt werden. Umsetzen müssen die Vorgaben nun die zwölf Regionalverbände Baden-Württembergs.

 

2023, so schreibt die städtische Leiterin des Bauverwaltungs- und Ordnungsamtes, Sabine Neumann, in ihrer Vorlage, hätten die Planer damit begonnen, ihre „Suchräume“ – Schömberg gehört zur Region Neckar-Alb – zu erkunden. Die Gemeinderäte erfuhren schon vor einem Jahr, dass für Windkraftstandorte wohl weder Flächen auf Schömberger noch auf Schörzinger Gemarkung in Frage kommen.

Photovoltaik hat Vorrang

Die Deponie Herrleswasen in Schörzingen würde sich aber für Freiflächen-Photovoltaikanlagen (FFPV) eignen. Dass daraus ein Vorranggebiet werden soll, begrüßten die Gemeinderäte – „ausdrücklich sogar“, wie es im Protokoll heißt. Dort hatte die Stadt nämlich schon früher die Installation einer Photovoltaikanlage geplant, die bisher jedoch nicht zustande gekommen ist. Ein weiterer Beschluss lautete, dass – „vor dem Hintergrund der notwendigen Energiewende“ – der Photovoltaiknutzung in diesem Bereich Vorrang gegenüber dem bereits bestehenden Vorranggebiet für Naturschutz und Landschaftsfläche eingeräumt werden soll.

Gemeinderat hat keine Bedenken

Am Mittwochabend nun berichtete Sabine Neumann, dass mittlerweile alle Behörden und Verbände zu den Plänen für FFPV-Anlagen Stellungnahmen abgegeben hätten. Weitere Flächen für Photovoltaik sollen auch in Dotternhausen, Dormettingen und Zimmern unter der Burg ausgewiesen werden. Schömberg sei dadurch nicht beeinträchtigt, versicherte sie.

Die Gemeinderäte wiederholten ihren Beschluss, und so wollen sie auch in der zweiten Anhörung keine Bedenken gegen die Anlagen vorbringen, weiterhin soll auf der Deponie Herrleswasen in Schörzingen die Photovoltaiknutzung Vorrang haben. Bürgermeister Karl-Josef Sprenger stellte auf Nachfrage von Heiko Gerstenberger klar, dass auf der Deponie nur verfüllte Flächen für Solaranlagen in Frage kommen.

Bei Deilingen ist eine kleine Fläche vorgesehen

Was Standorte für Windkraft angeht, konnte die Verwaltung nichts Neues vermelden. „Uns sind bisher keine Änderungen bekannt“, teilte Sabine Neumann mit.

Weil Schömberg an die Landkreise Rottweil und Tuttlingen grenzt, ist die Stadt auch in die Pläne des Regionalplans Schwarzwald-Baar-Heuberg involviert. Die sehen unter anderem eine kleine Fläche für Photovoltaik in Deilingen vor. Windräder, so war weiter zu erfahren, werden sich in der Nähe von Schömberg und Schörzingen keine drehen. Der einstimmige Beschluss lautete daher, dass die Stadt auch weiterhin gegen die Teilregionalpläne keine Bedenken habe.