Jona Schoch war auch gegen Potsdam nicht aufzuhalten. Seine acht Tore reichten am Ende aber nicht. Foto: Kara

Der HBW Balingen-Weilstetten hat seine erste Saisonniederlage bezogen. Am Samstag unterlag er im letzten Heimspiel des Jahres 2022 Aufsteiger VfL Potsdam mit 26:27 (9:11).

"Es war klar, dass es irgendwann einmal passiert. Aber so kurz vor Weihnachten hätten wir das nicht gebraucht", bedauerte HBW-Coach Jens Bürkle und räumte ein: "Wir waren heute nicht gut genug." Sein Gegenüber Bobb Hanning sprach hingegen von der besten Saisonleistung seiner Jungs: "Wir haben als Mannschaft zusammengestanden, auch wenn wir mal einen Fehler gemacht haben."

Sehr zufrieden sei er mit der Abwehr und seinem Torhüter Mark Verjan. Letztlich hätte das Spiel auch auf die andere Seite kippen können, insofern sei es ein glücklicher Sieg gewesen. Der Potsdamer Trainer und Geschäftsführer des Erstligisten Füchse Berlin verteilte großzügig Komplimente an Bürkle und den HBW, der trotz der Niederlage Tabellenführer in der zweiten Liga bleibt: "Wir können den HBW gut in der ersten Liga gebrauchen."

2022 Zuschauer im letzten Heimspiel 2022

Die Partie vor 2022 Zuschauern in der SparkassenArena ohne den angeschlagenen HBW-Kapitän Felix Danner begann relativ zäh mit langen Angriffen, die oftmals ins Zeitspiel mündeten. Zunächst lagen die Gäste vorne, Filip Vistorop brachte nach einer Viertelstunde seine Farben erstmals mit 5:4 in Front. Moritz Strosack verwarf zweimal hintereinander, und auch Patrick Volz fand seinen Meister in Verjan, während Mario Ruminsky im HBW-Gehäuse nur wenige Bälle zu fassen kriegte.

Zwei technische Fehler von Daniel Ingason und Guilherme Linhares de Souza sowie zwei Vistorop-Fahrkarten führten zu einer 10:7-Führung für die Brandenburger. Die zwischenzeitliche Auszeit und die Personalrochaden von Bürkle hatten keine Wirkung gezeigt. Oddur Grétarsson verkürzte per Strafwurf, und Jona Schoch traf zum Halbzeitergebnis von 9:11. "Wir hätten deutlicher führen müssen", grummelte Hanning, "aber wir haben Schoch nicht in den Griff bekommen."

HBW legt nach 9:11-Rückstand auf 16:14 vor

Der Rückraumlinke war auch in der zweiten Halbzeit der beste Torschütze der "Gallier von der Alb". Diese machten endlich Tempo und verkürzten zunächst durch Tobias Heinzelmann und per Doppelschlag von Schoch. Bei seinem Gegenstoß in der 33. Minute behielt Strosack die Nerven und glich zum 13:13 aus. Kurz danach traf er sogar zum 16:14.

Die Zwei-Tore-Führung hatte allerdings nur kurz Bestand, denn die 6:0-Abwehr der Potsdamer ließ kaum noch etwas zu. Hinzu kamen umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, die von den Zuschauern mit Pfiffen kommentiert wurden. Jedenfalls lag der HBW in der 43. Minute mit 18:20 hinten, und Bürkle zückte wieder die Grüne Karte. Von nun an ließ er konsequent mit dem siebten Mann spielen.

"Gallier" gehen mit Vorsprung in die Crunch-Time

Die Taktik ging auf. Seine Jungs holten die Führung zurück und hielten sie bis zum 25:24. Nach einer Zeitstrafe für Ingason nutzte Joshua Thiele die Überzahl zum Ausgleich, und Tim Grüner legte einen Treffer nach. Diesen konnte Ingason egalisieren, doch nach dem 26:27 durch den überragenden VfL-Regisseur Moritz Sauter landete der letzte Wurf des Isländers am Pfosten.

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky (1.-42., 5 P.), Sejr (42.-60., 3 P.); Schoch (8), Grétarsson (5/3), Ingason (3), Strosack (3), Heinzelmann (2), Vistorop (2), Beciri (1), Saueressig (1), Volz (1), Hildenbrand, Huber, Linhares, Wente (n.e.).

1. VfL Potsdam: Ferjan (1.-60., 14 P.), Voncina; Sauter (5), Beneke (4), Simic (4), Hansson (3), Kraus (3), Thiele (3), Akakpo (2), Grüner (2), Fuhrmann (1), Gunther.

Zeitstrafen: Heinzelmann, Ingason – Hansson.

Nächstes Spiel: VfL Eintracht Hagen – HBW Balingen-Weilstetten, Montag, 26. Dezember, 16 Uhr, Krollmann Arena Hagen.