Eine Initiative in Sulz hat sich den sozialen Zusammenhalt zum Ziel gesetzt. Denn nach Windrad- Diskussionen und Gewerbegebiet-Streit sei dies wichtiger den je.
Streit um Windräder, Diskussionen über Gewerbegebiete: Auch in Sulz wird über zentrale Zukunftsthemen engagiert gestritten – manchmal jedoch auf eine Art, die mehr spaltet als verbindet.
Kaum sind die ersten Argumente gefallen, geht es nicht mehr um Inhalte, sondern um persönliche Angriffe. Das muss anders gehen, sind sich viele einig.
Streit ohne zu verletzen
Deshalb hat sich die Sulzer Initiative „Lebendige Demokratie – gesellschaftlicher Zusammenhalt“ gegründet, teilt diese in einer Pressemitteilung mit. Rund 20 engagierte Bürger machen sich gemeinsam stark für ein besseres Miteinander – trotz unterschiedlicher Meinungen.
„Wir wollen zeigen: Man kann auch streiten, ohne sich zu verletzen. Demokratie lebt vom Zuhören, vom Mitmachen und vom Respekt gegenüber Andersdenkenden“, sagt eine Sprecherin der Initiative.
Gegenseitig zuhören
Dazu wünsche man sich einen breiten Dialog in den Sulzer Stadtteilen mit Bürgern, Politik, Unternehmen und Verwaltung.
Im Zentrum stehe dabei die Frage: Wie können wir in Sulz wieder mehr miteinander reden – und einander wirklich zuhören?
Sie wollen Brücken bauen
Die Initiative plant dazu neue Gesprächsformate wie „Sprechen & Zuhören“, offene Treffen sowie kreative Veranstaltungen, die zum Dialog einladen.
Ihr Ziel ist, im alltäglichen Leben die gegenseitige Toleranz zu fördern, Wertschätzung zu stärken und Brücken zu bauen.
Polarisierung und Desinformation
Die neue Initiative versteht sich als Einladung an alle, die sich für eine starke demokratische Kultur und sozialen Zusammenhalt einsetzen wollen.
Das dies nötig ist, hatte schon Barbara Bosch, Staatsrätin für Zivilgesellschaft, vergangenes Jahr in Sulz festgestellt. Denn das Vertrauen in demokratische Institutionen schwinde, während Polarisierung und Desinformation zunehmen und die gesellschaftlichen Gruppen immer stärker auseinanderdrifteten.
Eine starke Zivilgesellschaft
„Die notwendigen Veränderungen können wir nur mit den Menschen bewältigen, nicht gegen sie“, hatte Bosch damals erklärt. Mit der dialogischen Bürgerbeteiligung wolle man die vielfach empfundene Lücke zwischen denen da oben und denen da unten schließen.“
Für die Sulzer Zivilgesellschaft stehen Renate und Ulrich Niemeyer in dem Bündnis, während die Stadt Sulz durch Hans-Ulrich Händel vertreten ist. Kontakt ist per E-Mail an bürgerbeteiligung@sulz.de möglich.