Stehen in den Startlöchern für die anstehende Pfarreiratswahl (v.l.): Dominik Zipfel, Matthias Wößner und Joachim Giesler. Foto: Uwe Thomes

Die Pfarreiratswahl im Kreis Lörrach ist ein großer Schritt zur Schaffung der neuen Seelsorgeeinheit im Dekanat Wiesental.

Die neu gebildete Kirchengemeinde Wiesental-Dreiländereck wird die bisherigen acht eigenständigen Pfarreien des Dekanates Wiesental ab 1. Januar zu einer einzigen großen Seelsorgeeinheit zusammenführen. Ein entscheidender Schritt hierzu wird die Pfarreiratswahl am 19. Oktober sein. Joachim Giesler, leitender Pfarrer, Matthias Wößner, leitender Referent, und Wahlvorstand Dominik Zipfel stehen in den Startlöchern.

 

„Auf geht’s!“ Mit diesem Appell werden die rund 40 000 wahlberechtigten der 56000 Katholiken im Landkreis Lörrach aufgerufen, am Wahltag in den insgesamt 24 Wahllokalen ihrer bisherigen Pfarrgemeinden Grenzach-Wyhlen, Kandern/Istein, Lörrach/Inzlingen, Mittleres Wiesental, Oberes Wiesental, Rheinfelden, Weil am Rhein und Zell im Wiesental die Kandidaten ins neue Kirchenparlament zu berufen. Diese sollen durch ihre Erfahrung, aber auch kreative Ideen und Talente dem Neustart die nötigen Impulse verleihen.

In jedem Wahlbezirk außer Rheinfelden wird die Möglichkeit bestehen, bereits am Samstagabend nach den Gottesdiensten die Stimme abzugeben. Zur Wahl stehen ausschließlich Kandidaten, welche das Amt ehrenamtlich bekleiden wollen – die hauptamtlichen Mitarbeiter der Kirche werden lediglich eine beratende Funktion ausüben.

Insgesamt 29 Kandidaten

Insgesamt stellen sich 29 Kandidaten aus allen Altersschichten und Berufen zur Wahl – fast alle waren bisher schon in gemeinnützigen klerikalen Bereichen tätig oder Mitglieder in den bisherigen Pfarrgemeinderäten. 23 von ihnen werden ab 20. Oktober das Amt für eine Periode von fünf Jahren antreten. „Die Wahlbeteiligung dürfte bei etwa zehn Prozent liegen“ schätzt Zipfel und er rechnet mit einem hohen Anteil von Stimmabgaben via Onlinewahl (möglich bis 18 Uhr am 17. Oktober). Auch Briefwahl ist möglich.

Die öffentliche Stimmenauszählung erfolgt am Wahlsonntag ab 15.30 Uhr im Gemeindehaus St. Bernhard in Schopfheim, wo ab 18 Uhr die Wahlparty mit Bekanntgabe des Ergebnisses folgt. „Die Erzdiözese Freiburg lässt ihren Kirchengemeinden gestalterischen Freiraum für die Wahlen, aber vor allem auch für die Arbeit im Pfarreirat. Sie setzt nur formale Leitplanken“ sagt Wößner.

Strategische Ausrichtung

Der Fokus liegt zunächst auf dem Definieren einer strategischen Ausrichtung mit Schwerpunkten Spiritualität und Identifikation (Glauben leben und weitergeben) sowie der Findung von Lösungen und Formen einer möglichen Umsetzung. Dabei soll Gutes aus der Vergangenheit durchaus beibehalten werden, vor allem aber Innovatives den Kirchenentwicklungsprozess, um den es primär geht, vorantreiben.

Konstituierende Sitzung

Die konstituierende Sitzung des Pfarreirats findet am 18. November statt. Danach wird sich der neu zu bildende Pfarreivermögensverwaltungsrat, der sich aus dem leitenden Pfarrer, zwei Mitgliedern des Pfarreirats sowie vier bis acht Mitgliedern, die diesem Rat nicht angehören, zusammensetzt, über den Haushalt beraten und später wird man sich noch mit weiteren weltlichen Dingen wie dem Immobilienmanagement befassen müssen.

Neue Chancen

„Die Begeisterung über die Zusammenlegung zur Kirchengemeinde Wiesental-Dreiländereck hielt sich bei den bisher eigenständigen acht Pfarreien zunächst in überschaubaren Grenzen“, konstatiert Giesler, aber für die meisten Pfarrgemeinden war es eine nachvollziehbare Entscheidung, und inzwischen ist die Erkenntnis gewachsen, dass die neue pastorale Struktur auch Chancen erschließt.

Auf jeden Fall ist der Wille vorhanden, sich in weiterhin bestehenden Gemeindeteams zu engagieren, welche zusammen mit Kompetenzteams und Kirchortteams die Pfarreiräte in der Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützen.