Der Gemeinderat stimmte dem Jahresabschluss 2024 zu. Bürgermeister Ralf Ulbrich sprach von einem „hellblauen Auge“.
Der Deißlinger Gemeinderat hat den Jahresabschluss für das Haushaltsjahr 2024 einstimmig festgestellt. Bürgermeister Ralf Ulbrich präsentierte die Zahlen, da die Gemeindepflegerin Simone Breil verhindert war.
Ralf Ulbrich kommentierte das Ergebnis mit den Worten, man sei „mit einem hellblauen Auge davongekommen“. Zum zweiten Mal in den vergangenen zehn bis 15 Jahren verzeichnete die Gemeinde ein negatives ordentliches Ergebnis.
Gründe des Anstiegs
Das ordentliche Ergebnis (Saldo aus ordentlichen Erträgen und Aufwendungen) belief sich auf minus 264 690,45 Euro und verschlechterte sich damit gegenüber dem Planansatz. Als Ursachen wurden vor allem gestiegene Personalaufwendungen und laufende Zuschüsse an soziale Einrichtungen ausgemacht, was nicht zuletzt mit den Tarifabschlüssen zusammenhängt.
Trotz dieses Ergebnisses konnte der Fehlbetrag durch die Rücklage aus Überschüssen des ordentlichen Ergebnisses ausgeglichen werden. Das Gesamtergebnis schließt somit mit einem positiven Saldo von 147 433,91 Euro ab.
Infrastruktur gestärkt
Ein wichtiger Fokus lag im Jahr 2024 auf den Investitionen in die Infrastruktur. Die getätigten Investitionsauszahlungen beliefen sich auf rund 3,1 Millionen Euro. Die Finanzierung der Investitionen wurde ohne neue Kreditaufnahme aus Investitionszuschüssen, -beiträgen, der Veräußerung von Sachvermögen sowie dem Überschuss der laufenden Verwaltungstätigkeit gesichert.
Abbau der Schulden
Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Deißlingen lag zum Ende des Jahres 2024 bei lediglich 96,65 Euro. Mit Blick auf die Zukunft äußerte Bürgermeister Ulbrich die Erwartung, dass die Gemeinde Deißlingen im Jahr 2026 schuldenfrei sein werde. Die Gemeinde verfügt über ein solides finanzielles Polster.
Unter Berücksichtigung der Wertpapiere (6,88 Millionen Euro) und der kurzfristig verfügbaren liquiden Mittel (1,2 Millionen Euro) belief sich das finanzielle Polster der Gemeinde zum Jahresende 2024 auf rund 12,8 Millionen Euro. Der Endbestand an Zahlungsmitteln am Ende des Haushaltsjahres betrug 4 704 177,91 Euro.
Blick in die Zukunft
Trotz der stabilen Finanzlage zeigten die Haushaltszahlen, dass die Ausgaben weiter steigen und das negative ordentliche Ergebnis Handlungsbedarf aufzeige, da die Ursachen überwiegend struktureller Natur seien.
Ralf Ulbrich betonte daher, dass sich Gemeinderat und Verwaltung auf schwierigere Haushaltsberatungen einstellen müssten. Es ist allen Gemeinderäten klar, dass nicht alles Wünschenswerte machbar sein werde. Die Mandatsträger stimmten dem Jahresabschluss 2024 einstimmig zu.