Radwegebau: Deißlinger Bürgermeister will für Fertigstellung Dampf machen / Auch Verkehrsschau im Gespräch
Der neue Radweg zwischen Bühlingen und Lauffen sorgt für viel Gesprächsstoff, weil potenzielle Nutzer auf Schwachstellen deuten, die, wie berichtet, teilweise mit noch fehlenden Markierungen zu tun haben, aber auch generell mit einer gemeinsamen Geh- und Radwegnutzung auf unübersichtlicher Gefällstrecke.
Deißlingen-Lauffen (wis). Moniert wird darüber hinaus, dass auf der Seite in Richtung Lauffen eine sich an den neuen Radwegbau anschließende Schotterstrecke als nahezu untauglich fürs Fahrradfahren zeigt.
Ein erfahrener Radler, auch Mitglied in der Runde des Arbeitskreises Radkultur in Rottweil, beschreibt dieses weitere Ärgernis folgendermaßen: "In Richtung Lauffen beginnt der asphaltierte Teil des neuen Radwegs bei der Abzweigung Hochhalden. Hier fragt man sich, warum der Übergang von der Fahrbahn, die man nach meiner Einschätzung bergauf als Radfahrer nutzen sollte, auf den asphaltierten Radweg durch einen, wenn auch etwas abgesenkten Randstein (der eine Schwelle darstellt) erschwert werden muss. Ab da geht es, zum Glück getrennt vom Autoverkehr, bergauf bis zum wenig gelungenen Übergang (man muss einen Haken fahren oder einfach übers Gras, beziehungsweise den mittlerweile herausschauenden Erdboden) auf das zweite Teilstück, das nicht asphaltiert ist. An dieser Stelle ist für Fahrer eines Rennrads bereits Schluss. Sie bleiben im viel zu üppig aufgetragenen Splitt/Kies stecken und müssen notgedrungen nach links auf die Fahrbahn zurück, wo die beschleunigenden Autos vorbeirauschen. Auch mit einem normalen Straßenfahrrad wird es auf der mit Kies bedeckten Fläche nicht lustig. Es gibt Absenkungen im Boden, wo sich viel Kies gesammelt hat. Dies ist besonders schlimm ziemlich am Ende dieses Wegs ortseinwärts (rechts bereits ein bebautes Grundstück): Hier liegt soviel Kies, dass zumindest für ungeübte Radler Sturzgefahr besteht, ganz einfach, weil das Vorderrad kaum mehr lenkbar ist. Wer einmal mit dem Fahrrad in tiefen Sand geraten ist, weiß, was ich meine. Schnelle Abhilfe auf dem Kiesweg könnte geschaffen werden, indem ein erheblicher Teil dieses losen Materials entfernt wird. Dies sind, ohne jeglichen Vorwurf an die Planer und Ausführenden des neuen Radwegs, Überlegungen, die meines Erachtens bei der Verbesserung der derzeit zumindest noch unfertigen Situation, beachtet werden sollten", heißt es in einem Schreiben an den Deißlinger Bürgermeister Ralf Ulbrich.
Dieser zeigt sich nicht nur hinsichtlich der fehlenden Markierungen ungehalten. Insbesondere der Splittauftrag zwischen Hochhalden und Lauffen sei ein Ärgernis, das schon mehrfach moniert und von der Gemeindeverwaltung auch schon mehrfach an die ausführende Firma Walter weitergegeben (der Radweg ist noch nicht abgenommen!) worden sei. Nachdem die Handwerkerferien vorbei seien, werde man darauf drängen, dass die Baustelle nun endlich abgeschlossen werde. Auch zu den genannten Übergängen werde man mit der Firma Walter bei der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten reden. Gleichermaßen soll der mit den Markierungen beauftragte Betrieb in die Pflicht genommen werden.
Bleibt dann aber immer noch die Kritik an der bergabwärts zwischen Hochhalden und Bühlingen (XBK) erlaubten Radwegnutzung auf dem verbreiterten neuen Weg. Darin sehen nicht wenige ein hohes Gefahrenpotenzial. Dass dieser Gesichtspunkt demnächst sogar Anlass für eine Verkehrsschau mit Polizei und Unterer Straßenbehörde (Landratsamt) sein könnte, schließen Beobachter nicht aus.