Corinna und Andreas Möntmann sowie Thomas Albiez (rechts) beim Firmenrundgang Foto: IHK Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmen: 2000 Anhänger verlassen jährlich das Unternehmen Hirth Fahrzeugbau

Deißlingen. Als "Musterbeispiel einer erfolgreichen Nachfolgelösung und Glücksfall für die Region", bewertete Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg das Engagement von Corinna und Andreas Möntmann während eines Arbeitsbesuchs bei der Hirth Fahrzeugbau.

Vor kurzem hatte das Ehepaar das Traditionsunternehmen in Deißlingen übernommen. Rosemarie und Bruno Hirth, die das Familienunternehmen in zweiter Generation in den vergangenen 30 Jahren auf steten Wachstumskurs geführt hatten, bleiben dem Unternehmen als Geschäftsführer und Prokuristin bis auf Weiteres erhalten.

Etwa 2000 Anhänger verlassen jährlich die drei Hallen auf dem Gelände, Tendenz steigend. Die besondere Kompetenz des Unternehmens liegt in der Anfertigung individuell konfigurierter Anhänger für den privaten, gewerblichen, kommunalen und landwirtschaftlichen Einsatz. Daneben werden auch standardisierte Anhänger angeboten. Kernabsatzgebiete sind Baden-Württemberg, Bayern sowie Österreich und die Schweiz, es wird aber auch weltweit ausgeliefert.

In Ausbildung investieren

Neben der Produktion umfasst die Geschäftstätigkeit eine Reparatur-Werkstatt, Service/TÜV, Ersatzteilhandel sowie Anhängerverleih, informierten Corinna und Andreas Möntmann. Beeindruckt zeigte sich Thomas Albiez, dass der Übergang nicht nur reibungslos über die Bühne gegangen ist und alle Mitarbeiter übernommen wurden, sondern dass auch bereits neue Beschäftigte eingestellt wurden. "Es ist eine gute Nachricht für unsere Region, dass sich ein branchenerfahrener Experte bewusst für ein hiesiges Unternehmen entschieden hat. Das unterstreicht die Attraktivität des Standorts."

Andreas Möntmann, der aus Memmingen stammt, berichtete, ein gut aufgestelltes Unternehmen mit entsprechenden Auftragsbüchern vorgefunden zu haben, das es nun weiterzuentwickeln gelte: "In der Region schätzt man hohe Qualität, deshalb ist es kein Zufall, dass Hirth Fahrzeugbau genau hier die Erfolgsgeschichte schreiben konnte."

Ziel ist es, Hirth Fahrzeugbau weiterhin profitabel wachsen zu lassen. Mit neuen Vertriebspartnerschaften, etwa nach Norddeutschland, hat Möntmann bereits neue Regionen erschlossen. Zugleich wird die Palette kundenorientiert erweitert, etwa um Spezialanhänger für den Transport von Oldtimern. Für hochwertige Anhänger, die auf Kundenwunsch gefertigt werden, wird demnächst das "AMG-Prinzip" eingeführt: Ein Mitarbeiter fertigt den gesamten Anhänger und wird mit einer Plakette am Produkt benannt. So kann sich die Belegschaft noch besser mit den Produkten identifizieren.

Besonders gerne vernahm Thomas Albiez, dass Hirth Fahrzeugbau ab dem kommenden Jahr die Ausbildung intensivieren und neben Auszubildenden in der Produktion auch im kaufmännischen Bereich einen Start ins Berufsleben ermöglichen wird. Die Zusammenarbeit innerhalb des IHK-Netzwerks lautet eines der Hauptanliegen der Familie Möntmann, hier ergeben sich über den Verkehrsausschuss viele Anknüpfungspunkte.

Bei einem Rundgang durch Produktion und Lager konnte sich Albiez überzeugen, dass das mehr als 28 000 Quadratmeter große Firmengrundstück im Gewerbegebiet "Breite" Wachstumsreserven bereithält, zumal auch noch 10 000 Quadratmeter Erweiterungsflächen bestehen: "Ich freue mich, eine ambitionierte Unternehmerfamilie in der Region begrüßen zu können, die mit frischen Ideen Impulse setzen wird", fasste Albiez zusammen.